22/1  Hunger und Überfluss

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:51

Die Schere geht auseinander. Das ist das sehr summarische Fazit des aktuellen Berichts der FAO (Food and Agriculture Organisation der UNO) mit dem Titel: Food Security and Nutrition in the World. Oder anders gesagt: die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, nimmt seit 2014 wieder stetig zu, während die Anzahl jener Personen, die von Übergewicht und Adipositas betroffen sind, nach wie vor im Steigen begriffen ist. Weltweit ist heute jeder achte Erwachsene adipös – das sind 12,5 Prozent. (Mit ihren 12 % liegt die Schweiz also genau im globalen Durchschnitt.) Und paradoxerweise zeigt der Bericht auch auf, dass beide Phänomene in verschiedenen Ländern dieser Welt gleichzeitig auftreten!

Diese Publikation fällt zusammen mit einem Experten-Bericht, der eine radikale Beschränkung der verzehrten Nahrungsmenge vorschlägt, wenn sich die wachsende Weltbevölkerung auch in Zukunft gesund ernähren will, ohne dabei den Planeten durch rücksichtslose Plünderung zu zerstören… anschaulich dargestellt in einem TagesAnzeiger-Bericht.

Wenige Gramm Fleisch pro Tag, „nur“ noch 30 Gramm Zucker (heute essen die SchweizerInnen im Schnitt 110 Gramm!), 200 Gramm Obst (ein kleiner Apfel) und 200 Gramm Gemüse… mit einer maximalen Kalorienzahl von 2’400 pro Tag. Ein solcher Speiseplan würde quasi automatisch das Aus bedeuten für all die Döner- und Kebab-Buden, die Donut-Shops, die Burger-Brätereien… und in den Warenhäusern könnten ganze Regale geschlossen werden.

Mit reichlich schlechtem Gewissen habe ich heute zu Mittag eine ansehnliche Portion Bohnen und ein halbes Poulet vom Grill verspeist, wohl wissend, dass ich damit die empfohlene Menge massiv überschritten habe!