7/5 Fussabdruck
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:18 |
Ok, meiner drückt sich etwas tiefer ein. Aber das hat vor allem mit dem Gewicht zu tun und ist derzeit nicht mehr so ausgeprägt wie auch schon.
Heute ist der Tag, an dem die Schweiz ihre Jahres-Ressourcen aus der Natur bereits fürs ganze Jahr aufgebraucht hat. Seit dem frühen Morgen konfrontieren mich die Medien mit diesem Faktum und man kommt nicht darum herum, sich gedanklich damit zu befassen.
Eine erste Begegnung findet im Kiosk statt. Dort steht wuchtig im Eingang ein Gestell mit der plakativen Aufschrift: SO GEHT WASSER HEUTE. Es ist ein aromatisiertes Mineralwasser, abgefüllt in 7,5-Dezi-Flaschen aus PET, und ich denke im Vorübergehen: was für ein Unsinn! Da kommt bei uns reinstes Trinkwasser in Top-Qualität aus dem Wasserhahn und man versucht, uns zum Konsum von getunter Plörre zu verführen (auch wenn diese kaum Kalorien enthält)! Zufrieden denke ich, dass bei mir zuhause im Kühlschrank einige Flaschen mit abgefülltem Leitungswasser stehen… sonst nichts Trinkbares.
Aber tun wir wirklich alles, was wir könn(t)en, um unseren ökologischen Fussabdruck klein zu halten? Seit ich mich nur noch von Frischprodukten ernähre, die ich auf dem Wochenmarkt direkt vom Bauern und vom Metzger kaufe, kann sich mein Gewissen etwas zurücklehnen. Fertigprodukte sind vom Speisezettel verbannt, ebenso alles, was auch nur Spuren von Zucker enthält.
Und trotzdem lebe ich wahrscheinlich immer noch weit über dem, was mir eigentlich „zustehen“ würde. Ich benutze das Auto, weil mir die Arthrose bei längeren Wegstrecken Probleme macht, ich setze in der Küche eine ganze Armada von elektrischen Geräten in Gang, um meine Speisen zuzubereiten und ich lasse das Licht bis weit in die Nacht hinein brennen…
Was wäre zu tun? Sollen wir wie Eremiten im Wald leben und auf Rohkost umstellen? Zurück in eine Vorzeit, da sich der Mensch in Felle kleidete… aber: so viel Wild gibt es in den Wäldern gar nicht mehr, als dass alle sich einen pelzigen Anzug erjagen könnten! Abgesehen davon, dass uns zivilisationsgeschädigten Schwächlingen ja die überlebensnotwendigen Fertigkeiten abgehen, die es brauchen würde, um in der freien Natur einigermassen zu überleben.
Vielleicht beginnen wir einfach mal damit, unser Handeln zu reflektieren und uns immer dort, wo wir gängige Alternativen haben. für die „einfachere“ Lösung zu entscheiden. Zum radikalen Umbau müssen spätere Generationen entweder angelernt oder dann durch die Umwelt gezwungen werden. Freiwillig wird es kaum gehen.