15/8  Ungezuckert

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:35

Man muss es immer wieder sagen. Zwar beginnt sich die Erkenntnis langsam in unseren Köpfen festzusetzen: zuviel Zucker ist ungesund. Aber bis wir unser Handeln nach dem theoretischen Wissen ausrichten, dauert es in der Regel eine Weile. Und in der Zwischenzeit muss man es eben immer wieder sagen…

Wie Zucker-Verzicht im Alltag umzusetzen ist, dafür gibt es verschiedene Rezepte. Das radikalste ist sowohl das einfachste wie das schwierigste zugleich. Ich selber versuche es seit nunmehr vier Jahren zu praktizieren: vollständiger Verzicht auf alles, was süss ist und Zucker enthält. Einzige Ausnahme sind einige Früchte mit moderatem Gehalt an Fruktose. Aber das ist eine knifflige Sache, denn der Blick auf die Nährwert-Etikette zeigt: es gibt kaum ein verarbeitetes Lebensmittel, das nicht einen grösseren oder kleineren Zucker-Anteil enthält, der zudem nicht überall komplett ausgewiesen ist, da unsere Gesetzgebung in dieser Hinsicht einen bedauerlichen Spielraum gelassen hat. Man kann sich mit der Zeit zu einem richtigen Zucker-Detektiv entwickeln und des fatalen Süssstoff auch in seinen verborgensten Verstecken aufspüren… Aber klar: das schränkt die Palette der verfügbaren Nahrung ziemlich ein und bedingt auch einen Verzicht auf lustbringenden Genuss.

Daneben gibt es natürlich verschiedene Abstufungen in der bewussten Ernährung, um die tägliche Zucker-Menge zu reduzieren, je nachdem, wie „streng“ man es nehmen will oder kann. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz hat ein Merkblatt herausgegeben: „Zucker: Weniger ist mehr“. Darin wird in Kurzform über die verschiedenen Zuckerarten informiert und es werden einige Tipps vermittelt, wie sich Zucker reduzieren lässt. Sie sind simpel: statt gesüsster Getränke jeder Art nur noch Wasser oder ungesüssten Tee trinken; statt fertiges Fruchtjoghurt selber Naturejoghurt mit Früchten mischen, statt Fertig-Müesli-Mischung selber etwas aus Haferflocken, gemahlenen Nüssen und frischen Früchten mixen; Fruchtsäfte mit Wasser verdünnen; „Süsses“ nur noch „in kleinen Mengen konsumieren“. (Letzteres ist allerdings eine Empfehlung, an die sich viele nicht werden halten können: wer kennt nicht die Erfahrung, dass eine Tafel Schokolade subito „verschwunden“ ist, kaum hat man die erste Reihe intus…)

Lesenswert ist auf jeden Fall die August-Ausgabe des Info-Magazins des Schweizerischen Verbandes der Ernährungsberater/innen SVDE, die komplett der Zucker-Thematik in all ihren Facetten gewidmet ist.