8/11 Schöne digitale Welt
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Es war eine spektakuläre, spezielle Veranstaltung. Thema: Patienten in der digitalen Welt – Herausforderungen und Lösungen. Im Berner Kursaal trafen sich Vertreterinnen und Vertreter von Patientenorganisationen, eingeladen hatte die Firma Novartis zum „European Patient Innovation Summit 2019“.
Ein europaweites Netz über Satellit war aufgebaut worden, über das eine Reihe europäischer Hauptstädte miteinander optisch und akustisch verbunden waren, von London, Paris, Brüssel bis nach Malta und Zagreb… Überall sassen PatientenvertreterInnen beisammen und diskutierten über vorgegebene Fragen, nachdem sie sich simultan die einleitenden Fachreferate angehört hatten.
Was bringen digitale Tools (Apps) den Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden? Welche Aufgaben im Gesundheitswesen könnten an Künstliche Intelligenzen (KI) delegiert werden? Wie sieht die Situation in den einzelnen Ländern bezüglich der Einführung von elektronischen Patientendossiers (EPD) aus? Welche Lösungen zeichnen sich ab und vor allem: welche zentralen Erwartungen haben „Betroffene“ an die digitale Innovation der Zukunft?
In der Diskussion wurde bald klar: jedes Krankheitsbild verbindet ganz eigene, spezielle Hoffnungen mit einem digitalen Support. Dieser kann in mancherlei Hinsicht hilfreich sein: für ein personalisiertes und kontinuierliches Monitoring, als erste Ansprech-Stelle (über sogenannte Chatbots, die auf Anfrage hin einfache Diagnosen abgeben können), bis zu den kompletten elektronischen Dossiers, in denen die ganzen Krankengeschichten mit allen Details gespeichert sind.
Am Ende des Tages ging es darum, im Austausch mit allen teilnehmenden Gruppen jene Fragestellung zu ermitteln, welche die grösste Herausforderung an die künftige Entwicklung darstellt. In der Berner Gruppe einigte man sich auf die Frage: Wie gelingt es, den Patienten so in den künftigen Prozess einzubinden („co-create“), dass er einen optimalen Nutzen zur Steigerung seiner Lebensqualität erhält?
Die Frage, die ich selber im Brainstorming eingebracht hatte, wurde zwar freundlich notiert, aber dann doch nicht weiter verfolgt. Sie scheint mir trotzdem von einiger Relevanz zu sein: Was ist mit dem digitalen Support, wenn es keinen Strom mehr gibt?