11/11  Tag der Kranken

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:33

Nein, der ist nicht heute. Aber er wirft seine Schatten voraus, obwohl er erst am 1. März 2020 stattfindet. Denn es gibt eine Institution, die sich mit diesem Merk-Datum befasst und auf einer eigenen Webseite alle einschlägigen Informationen anbietet, die zur Vorbereitung dieses „Jahrestags“ dienen können, um ihm in der Öffentlichkeit möglichst viel Nachhall und Wirkung zu verschaffen.

Für 2020 wurde ein Motto festgelegt: Ich bin mehr als meine Krankheit(en). – Das scheint auf den ersten Blick eine triviale Aussage. Aber bei näherer Betrachtung offenbart sich ein tiefer Hintersinn: die meisten von uns nehmen „Gesundheit“ als einen Normal-Zustand, als etwas Selbstverständliches. Gedankenlos setzten sie oft ihr eigenes Wohlergehen aufs Spiel, indem sie sich risikoreich verhalten, sich – oft wider besseres Wissen – selber Schaden zufügen, sei es durch das, was sie konsumieren oder dadurch, wie sie sich verhalten. „Raubbau“ sagte man früher dazu: von Ressourcen zehren, solange sie da sind. Ist der Vorrat gross, fällt das kaum ins Gewicht und es gibt dazwischen Phasen der Regeneration.

Aber mit den Jahren kommen die Gebresten. Es knickt und zwickt allerorten. Und je älter man wird, desto intensiver beschäftigt man sich mit seinen Krankheiten. Man spricht darüber, sie beherrschen den Alltag, geben den Takt vor, auch wenn oft auf hohem Niveau gejammert wird. Hypochonder neigen dazu, das kleinste Wewehchen schon als tödliche Bedrohung zu verschreien und in Trübsal zu versinken, statt dass sie sich erfreuen an dem, was das Leben ihnen (noch) zu bieten hat.

In diesem Sinne ist das Motto 2020 wohl zu verstehen: neben dem was uns an Krankheit(en) plagen mag gibt es so Vieles, das uns den Tag verschönern kann und wofür es sich zu leben lohnt, dass wir Grund haben, dankbar zu sein und uns über das zu freuen, was noch geht, statt zu beklagen, was nicht mehr so rund läuft. Mal den 1. März abwarten!