Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 16:28 |
Das Virus habe auch sein Gutes. Das ist zwar eine zynische Botschaft für all jene, die in ihrer Existenz bedroht sind und bei den Hilfsmassnahmen durch die Netze fallen. Aber unter dem Strich gibt es immer wieder Phänomene, die sich positiv deuten lassen.
Ein solches ist die Zahl von 12 Prozent, die kürzlich durch die Medien geisterte: um 12 Prozent sei der Zucker-Verkauf in unserem Land eingebrochen. Wenn man davon ausgeht, dass der Zucker-Konsum pro Jahr und pro Kopf (im Durchschnitt) etwas über 100 Gramm beträgt, dann sind das etwa 15 Gramm, die letztes Jahr täglich „eingespart“ werden/wurden. Hochgerechnet ergibt dies doch fünfeinhalb Kilo Zucker, die auf diese Weise nicht mehr durch unsere Kehlen gerieselt sind (oder in Form von Süssgetränken vergurgelt wurden).
Dies wiederum entspricht einer Kalorien-Menge von 21’285, auf die wir offenbar verzichtet haben. Und diese Kalorien verkörpern ganze 3 Kilogramm Fett.
Also müssten wir – rein rechnerisch – alle um je drei Kilo leichter geworden sein. Wenn denn das Leben so einfach nach „Stübis Rechnungsbüchlein“ (wie man bei uns zu sagen pflegte) verlaufen würde. Aber die Ernährungsgewohnheiten sind von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt die „Süss-Schnäbel“, die wohl ein Vielfaches der 100 Gramm verputzen, uns die bewusst Zucker-Abstinenten, die wenn immer möglich auf Süsses verzichten und nur einen Bruchteil der empfohlenen Menge zu sich nehmen.
Auf jeden Fall zeigt dieses Zucker-Exempel, dass wir durchaus in der Lage sind, unsere Essgewohnheiten zu ändern und sie veränderten Situationen anzupassen. Das sollte die für die Volksgesundheit Verantwortlichen eigentlich anspornen, mutige Entscheide zu fällen und die bestehenden Rahmenbedingungen beherzt zu verändern, dort, wo sie eine gesundheitsförderliche Wirkung haben. Und dies mitten im Tal der Corona-Tränen!
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 16:05 |
Für alles gibt es Welt-Tage. Kein Wunder, dass es auch einen zum Thema „Adipositas“ gibt, denn diese chronische Stoffwechsel-Erkrankung stellt gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO – abgesehen von der aktuellen Corona-Pandemie – nach wie vor eine der gravierendsten Herausforderungen für die Gesundheitssysteme weltweit dar.
Der 4. März ist jedes Jahr diesem Phänomen gewidmet… und verhallt, vorsichtig ausgedrückt, ziemlich ungehört. Zwar produzieren die einschlägigen NGOs und Gesundheitsorganisationen jährlich ihre Communiqués und Appelle, thematisch fein aufeinander abgestimmt, verschicken die Medienmitteilungen an die Redaktionen und publizieren die mahnenden Aufrufe auf ihren Webseiten und in den sozialen Medien, wo sie sie denn auch artig und fleissig gegenseitig mit dem Daumen nach oben „liken“ – weil es ja sonst keiner tut.
Aber: erreicht man damit eine breitere Öffentlichkeit, die für die Anliegen der Adipositas-betroffenen Mitmenschen sensibilisiert werden müsste? Auch wir haben auf unserer Website eine Reihe von Informationen aufgeschaltet und einen entsprechenden Newsletter verschickt. Die Reaktionen haben sich bisher statistisch in Grenzen gehalten. 67% der Newsletter-Empfänger haben den Brief geöffnet, 11% haben eine der Informationen angeklickt: 12 haben unsere Website besucht, 14 haben die Medienmitteilung gelesen, 14 sich die Ankündigung eines Online-Events angeschaut und 6 wollten das Video zur Patienten-Diskriminierung ansehen…
In der Presse hat – soviel ich gesehen habe – der Tag keine Erwähnung gefunden. Die Online-Recherche hat lediglich einen einzigen Beitrag auf der Website der TOP-Medien zutage gefördert: dort hat man unsere Medienmitteilung vom letzten Jahr als thematische Vorlage genommen, also gewissermassen eine Langzeitwirkung. Aber mit begrenzter Reichweite.
Wir müssen uns wohl für die kommenden Jahre etwas einfallen lassen. Vielleicht etwas Spe(c)ktakuläres.