10/11 Luxusflug
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:59 |
Im Rückblick muss ich sagen, dass es ein angenehmes Erlebnis war. Die generöse Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate und die Emirates-Fluglinie, die den WEF-Anlass gesponsort hatten, haben uns freundlicherweise einen Flug in der Business Class gestiftet. Auf meinen „normalen“ Reisen ins Ausland fliege ich sonst ja Economy, und es ist jedesmal ein aufregendes Abenteuer, zu erleben, was so alles abläuft rund um einen etwas älteren, deutlich übergewichtigen Menschen mit langen Beinen.
Schon beim Einchecken frage ich jeweils demütig, ob ich an einem Platz gegen den Gang sitzen könnte, damit sich wenigstens eines der Beine etwas strecken lässt… oder in jener Reihe, die zum Notausstieg führt und deshalb etwas breiter ausgelegt ist. Das hat in der Regel ärgerliche Folgen: die braven Leute am Desk teilen mir zwar den gewünschten Platz zu, sofern vorhanden. Kaum habe ich mich jedoch gesetzt und genüsslich die Beine gestreckt, kommt eine strenge Stewardess und verweist mich des bequemen Platzes: es hätte hinten noch freie Sitze in der Reihe, dieser Durchgang dürfe aus Sicherheitsgründen nicht belegt werden… Und kaum habe ich mich unter Protestgemurmel umplatziert und in eine der engeren Reihen gequetscht, so sitzen – schwupp! – drei junge Leute in jener Ausstiegslücke, legen die Beine hoch und freuen sich.
Ich gebe zu, es zeugt nicht von Mut, dass ich einfach verärgert an meinem neuen Platz ausharre und nicht ein Spektakel entfalte… aber man liest ja auch die Geschichten von den randalierenden Passagieren, denen man zuerst eine Zwangsjacke verpasst und die man hinterher nach einer Zwischenlandung irgendwo auf einem Flugplatz fernab von jeder Zivilisation aussetzt… und das möchte ich auch wieder nicht.
Die Reise also in der Buisness Class erweist sich als ultra angenehm und entspannend, kein Eingeklemmtsein, keine absterbenden Unterschenkel, weil der Vordermann seine Rücklehne gegen die Kniescheiben quetscht, wenn er seinen Sitz zurückkippt… und witzigerweise hat es hier auch ein ausklappbares Tischchen, das sich so flexibel verstellen lässt, dass es tatsächlich waagrecht vor meinem Bauch zu stehen kommt, ohne dass die Speisen dauernd wegrutschen.
Ich habe mir vorgenommen, bei künftigen Reisen nur noch Business zu fliegen… man gönnt sich ja sonst nichts.