21/3 Freund und Träger
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:50 |
Man kennt ja die herzbewegenden Fotos in der Presse: die Feuerwehr ist ausgerückt mit dem grossen Wagen, die Leiter ist ausgefahren, der mutige Feuerwehrmann steht oben – und rettet ein Kätzchen vom Baum.
Das ist wohl nicht gerade das Kerngeschäft der Feuerwehr, aber doch ein sympathischer Akt, der Leben rettet, wenns auch nur eines von neunen ist. – Aber da Leben retten seinerseits dann wieder in die Verantwortung der Feuerwehr fällt, kiommt es immer häufiger vor, dass die Feuerwehr zu Hilfe gerufen wird, wenn es darum geht, übergewichtige Menschen zu bewegen. In England hat eine Umfrage ergeben, dass 1’784 Hilferufe bei der Feuerwehr im Verlauf eines Jahres dem Transport von adipösen Menschen galten: Dicke, die in der Badewanne stecken geblieben waren oder die sich im oberen Stock aufhielten und nicht mehr über die Treppe hinunter konnten, Verunfallte, Patienten mit Herzschlag, Verstorbene… sie alle mussten unter Aufbietung der Feuerwehr-Evakuations-Technik aus dem Fenster, über den Balkon oder sonstwie in die Tiefe gehievt werden. Einmal ging des sogar darum, in einem Spital einen adipösen Kranken von einem Bett in ein anderes zu verlegen.
Solche Einsättze gehörten zu ihrem Pflichtenheft, argumentierten die Verantwortlichen laut einem Bericht von BBC news. Aber es wäre doch richtig, meinte er, wenn sich die Gesundheitsbehörden um die Eindämmung der Adipositas-Epidemie und die Betroffenen kümmern würden. – Tam Fry, ein Sprecher des Nationalen Obesity Forums, meinte, er sei überhaupt nicht überrascht wegen der grossen Anzahl der Einsätze; das sei tatsächlich erschreckeand, aber es handle sich hier um einen totalen Missbrauch der Feuerwehr, der die Equipen davon abhalte, das zu tun, was ihre eigentliche Aufgabe sei: Feuer zu löschen.