25/6  Durch die Nase

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:48

Früher gabs, wenn man infolge Erkältung verschnupft war, so kleine Stifte von Vicks, zum aufschrauben, die man in die Nase führte, kräftig einatmete, worauf sich die Nasenhöhle wundersam erweitert anfühlte und der Atem wieder freier in die Lunge strömen konnte…

Diese magische Macht der Düfte soll sich auch bei der Appetit-Kontrolle bewähren, das haben Experimente ergeben, die ein Dr. Alan Hirsch schon vor Jahren in Chicago durchgeführt hatte und die jetzt wieder aufgenommen wurden. Wenn immer sie Hunger oder Esslust verspürten, mussten die Probanden gewisse Aromen einatmen, worauf ein Sättigungsgefühl einsetzte, das sie vom Essen abhielt. Auf diese Weise konnten sie ihr Gewicht pro Monat um 2,5 Kilos erleichtern.

Ermutigt durch diesen Erfolg wurden darauf verschiedene Produkte entwickelt, mit deren Hilfe übermässiger Appetit unterdrückt werden sollte: von einem Granulat, das man aufs Essen streut, bis zu Geruchs-Stiften mit verschiedenen Aromen. – Es wurde angenommen, dass die eingeatmeten Geschmacksstoffe über die Schleimhaut direkt ins Zentralgehirn gelangten, wo sie eine sofortige Sättigung bewirkten… aber eindeutig liess sich ein entsprechender Zusammenhang (noch) nicht nachweisen. Deshalb wird in Fachkreisen auch gerätselt, ob es sich um ein wirklich kausales Phänomen handle, oder doch eher um einen Placebo-Effekt, der darauf zurückzuführen ist, dass man sich mit einer speziellen Handlung vom Ess-Vorgang abgelenkt hatte.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Hinweis, der von einer Leserin der entsprechenden Mitteilung gemacht wurde: nach einer Mandel-Operation hatte ihr Mann vorübergehend sein gesamtes Geschmacksempfinden verloren, so dass alles, was er ass, wie Sägemehl und Pappkarton schmeckte. In dieser Zeit habe er massiv an Gewicht verloren. Wäre es da nicht hilfreich, fragt sie sich und uns, wenn ein Spray entwickelt würde, mit dem man vorübergehend seine Geschmacksknospen im Mund ausser Gefecht setzen könnte?


Ein Kommentar zu “Durch die Nase”

  1. micro sagt:

    Ich kenne einen abnahmewilligen Mediziner, der immer vor den Mahlzeiten den Mund mit Lidocainlösung betäubte. So konnte er den Geschmacksinn ausschalten. Nichts hat mehr geschmeckt und so hat er weniger gegessen. Viel hat er nicht abgenommen, den Spass gemacht hat’s nicht wirklich.

Comments are closed.