31/3 Streicheleinheiten
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Freitag und Samstag findet in Bern der Jahreskongress des Schweizerischen Verbandes der diplomierten ErnährungsberaterInnen statt. Thema der Veranstaltung: Marketing in der Ernährungsberatung – mehr als nur Werbung?
Die Thematik ist nicht zufällig gewählt. Die Nachfrage nach Beratung bezüglich Ernährung erlebt zwar eine ausgeprägte Hausse, aber der offizielle und einzig „zertifizierte“ Berufsverband steckt ein Stück weit in einer Image-Krise. Das Bild der qualifizierten, kassenzugelassenen „diéticienne“ (wie es auf Französisch so elegant heisst) ist in der Wahrnehmung vieler Patienten geprägt von überlieferten Clichés, die in den Köpfen vorhanden sind, auch wenn sie längst nicht mehr stimmen.
Die Ernährungsberaterin ist diese feingliedrige Dame, die schon so gesund aussieht, weil sie weiss, wie man gesund lebt… und die mit ihrem Mahnfinger an das Glöcklein unseres schlechten Gewissens klopft, das umso lauter klingelt, als wir ja selber ganz genau wüssten (oder doch zu wissen glauben), was gut für uns wäre, aber aus einem der Gründe, die uns nie exakt bewusst sind, tun wir es nicht.
Überholt und falsch sei dieses Bild, wird zu Recht moniert, die diplomierten und in der Praxis geschulten Beraterinnen verfügten über das nötige Wissen, um auch mit schwierigen Fällen umzugehen und das Vertrauen selbst misstrauischer und widerspenstiger Kunden zu gewinnen. Aber: sie müssten sich besser verkaufen können. „Qualität“ und „Wissen“ allein sind noch keine Marke. Und es schmerzt die Frauen, die nach der Matur eine dreijährige Fachhochschul-Ausbildung absolviert haben, wenn irgendwelche Quereinsteigerinnen nach der Anlern-Schnellbleiche ein Gewichtskontroll-Programm mit wohlklingendem Fantasie-Namen anbieten, und damit auf Erfolgskurs sind…
Marktgerechtes Verhalten ist also zwingend, neue Ideen sind gefragt. – Wir von der Adipostias-Stiftung vertreten eine markante Gruppe von potenziellen AbnehmerInnen sprich KundInnen. Auf diese gilt es sich mit besonderer Sorgfalt einzustellen, denn eine Adipositas-„Karriere“ mit jahrelangen Ups and Downs macht dünnhäutig und kritisch, jeder wohlgemeinten Empfehlung gegenüber. – Wir wurden eingeladen, im Umfeld der Veranstaltung einen Informationsstand zu betreiben und unsere Unterlagen abzugeben, die von den interessierten Teilnehmerinnen auch gerne mitgenommen werden.
Und was mir unsere Präsenz besonders angenehm gestaltet, das sind die kleinen Botschaften der Anerkennung und der Zustimmung für das, was wir mit der Stiftung leisten: Danke, dass ihr euch für die Übergewichtigen einsetzt. Gut, dass es euch gibt. Eure Arbeit ist wichtig, gerade jetzt… Macht weiter so! – Ein Auftrag, den wir gerne übernehmen. Es ist an uns, zu danken.