28/8 Gruss aus Dijon
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 20:08 |
Einst war es der Senf, besonders würzig und scharf, der aus Dijon kam und unsere Fleischwaren aufpeppte. Dann kam der dunkelsüsse Likör aus Cassis-Saft, der einer ganzen Marktstrategie einen griffigen Namen gab: das Cassis-de-Dijon-Prinzip.
Seit dem 1. Juli ist es ofiziell in Kraft, zwei Monate also, und die Frage liegt auf der Hand, ob wir schon etwas davon gemerkt haben. Ob die Preise für Lebensmittel aus dem EU-Raum denn schon gefallen sind, da nun die Produkte, die in Europa zugelassen sind, ohne weitere handelsshindernisse und teure Komplikationen auch in der Schweiz verkauft werden können? Wie soll man das wissen, wenn sich der Euro als Währung seit Wochen auf einem Berg-und-Tal-Schlingerkurs befindet und an Wert verliert?! Da müsste derEinkauf ja doppelt günstig sein… aber was muss uns der Preisüberwacher – zum Entsetzen der Wirtschaftlseute – empfehlen? Er rät uns, für einen kostenbewussten Einkauf ins Ausland zu gehen. Hallo!?
Wie auch immer: Seit Inkrafttreten des Cassis-de-Dijon-Prinzips dürften sich bei uns auf den Regalen vermehrt Produkte finden, die wir aus der deutschen TV-Werbung kennen, und zwar nicht nur bei Aldi und Lidl. Dabei könnte es sich – so lautete im Vorfeld die Befürchtung – auch um Produkte handeln, die nicht in allen Punkten den strengen Richtlinien für die Lebensmittel-Sicherheit der Schweiz entsprechen. Bloss: Wie können wir das erkennen?
Zum Glück gibt es in Deutschland eine Institution wie Foodwatch, die regelmässig Produkte entlarvt, die uns als Kunden mit Etikettenschwindel oder Werbelügen täuschen wollen. Mit dem Newsletter abgespeist wird regelmässig über neue Befunde und über Erfolge informiert. Es lohnt, sich im Dijon-Zeitalter à jour zu halten!