23/1 Dicker Hund
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Die Meldung stand heute in der SonntagsZeitung: an der Uni Zürich finden Versuche statt, bei denen Tieren – es geht um Ratten – ein Magenband eingesetzt wird. Einerseits, um die Auswirkungen der Operation auf Diabetes zu erforschen, anderseits um Routine-Eingriffe bei übergewichtigen Kleintieren vorzubereiten.
Am Freitag hatte mich die Journalistin telefonisch kontaktiert und wollte meine Meinung zum Thema wissen. Davon stand dann aber in der Zeitung nichts zu lesen, man fokussierte auf den Protest aus Tierschutzkreisen, wo die Überfütterung von Haustieren schlichtweg als Tierquälerei qualifiziert wird.
Ich gebe zu, meine Überlegungen, die ich spontan am Telefon äusserte, waren vielleicht nicht so vertrauenerweckend. Ich hatte vor kurzem erst erfahren, dass offenbar die Apotheken neuerdings Diät-Tierfutter im Angebot führen, und fand das schon eine merkwürdige Sache… Von Magenbändern für Hunde und Katzen, sagte ich, würden sich Tierkliniken möglicherweise ein üppiges Zubrot erhoffen, denn der Tierfreund ist geneigt, sein letztes Hemd herzugeben, wenn er damit etwas vermeintlich Gutes für seinen vierbeinigen Liebling tun kann. Dass Versuche mit Ratten durchgeführt würden, das konnte ich mir rein operativ nur mit Mühe vorstellen, vielleicht als Beschäftigungsprogramm für arbeitslose Uhrmacher, denn das müsste mikrochirurgische Kleinarbeit vom Feinsten sein…
Was mir erst im Nachhinein durch den Kopf ging: die richtige Ernährung nach der Magenband-Operation setzt ein extrem kontrolliertes Essverhalten voraus. Die Reihenfolge der Nahrungsmittel ist wichtig, die Speisen müssen gründlich und lange gekaut werden, gewisse faserreiche Produkte können überhaupt nicht mehr gegessen werden. – Wenn ich zurückdenke an die Schling-Orgien meiner eigenen Hauskatze, wie sollte dies ein Tier überhaupt leisten können, sofern nicht das ganze Futter zuerst fein püriert und dann mit einer Pipette eingeflösst wird…? Aber das könnten Herrchen oder Frauchen ja auch ohne die Operation machen… Ein Mägleinbypass wäre da vielleicht praktikabler?
Oder es war alles nur ein Scherz? – Die Tierfreunde haben es jedenfalls ernst genommen und sich auf ihrer Website gebührend empört. Bald ist wohl mit politischen Vorstössen zu rechnen.