30/1  Bachab

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:25

An dieser Stelle soll doch einmal kurz ein Übergewichts-Phänomen der besonderen Art gewürdigt werden, das in den letzten Tagen viele von uns heimgesucht hat. Vià Bildschirm, also virtuell, nicht leiblich und konkret.

Es geht um Dirk Bach, die männliche Ulknudel des deutschen Showbiz, ein kleines Kerlchen mit Tonnen-Format, Komödiant in allen Sparten und ein durchaus vergnüglicher Ambassador des Dickseins. Er war der Blickfang in der eben ausgelaufenen Staffel der Dschungel-Saga Ich bin ein Star – holt mich hier raus!, wie er an der Seite von Co-Moderatorin Sonja Zietlow mit sanftem, doch bösartigem Spott über die KandidatInnen hergezogen ist, bei jedem Auftritt in ein schrilleres Gewand gekleidet, zum Wohlgefallen seiner Fangemeinde, vor keinem geschmacklichen Fauxpas zurückschreckend.

Dirk verkörpert das Dicksein mit Leidenschaft. Wäre er normalgewichtig, nähme ihn keiner zur Kenntnis. So spielt er den hüpfenden, feixenden und hintergründigen Fass-Kobold, dem man gar keinen Tiefsinn zutrauen würde und der doch mit unverhofftem Mutterwitz verblüfft.

Der TV-Raubauke Stefan Raab hatte vor einiger Zeit, nach dem letzten Grand Prix der Volksmusik, unsere Nella Martinetti als weibliche Ausgabe von Dirk Bach bezeichnet. Eine Woge der Empörung wurde darauf vom Blick mit fetten Schlagzeilen durch die Lande gepeitscht… und ist echolos wieder abgeebbt. Dabei war das ja durchaus ein Kompliment: Dirk trägt seine Bürde mit Würde – und ohne zu klagen.