5/3 Burger forever
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Ich habe an dieser Stelle schon öfters über ein Phänomen unserer Zeit geschrieben, das sehr schwer zu definieren ist. Es hat wohl mit der menschlichen Gier zu tun und diese war früherwohl ein überlebensnotwendiger Instinkt, denn wer gieriger und schneller seinen Energiebedarf stillen konnte als die andern, der hatte die besseren Chancen für ein längeres Leben.
In diese Kategorie gehören nicht nur die Exzesse am Selbstbedienungs-Buffet (durch die sich heute vor allem russische Touristen auszeichnen), sondern auch die zahlreichen Lokale, in denen die schiere Menge Trumpf ist, wo man sich nach der Regel all you can eat à discretion für eine Pauschale den Wanst vollschlagen kann. Und die In-Kneipen, in denen die grössten Hamburger, Pizzas, Wienerschnitzel oder Cordon Bleus angeboten werden, und die gratis sind, wenn es dem Gast gelingt, die Riesenportion an Ort und Stelle innert einer vorgegebenen Zeit zu verschlingen. Diese Lokale sind meist lange im voraus ausgebucht und müssen sich um ihre Kundschaft keine Sorgen machen.
In diese Kategorie gehört auch der Heart Attack Grill in Arizona USA. Dieser hatte eine populäre Identifikationsfigur, Blair River, einen 29jährigen Riesen von einem Mann, der in der Öffentlichkeit als Sprecher des Etablissements auftrat und dem Publikum die Heart Attack Grill-Diät empfahl. Nun ist Blair River gestorben, an einer Lungenentzündung, nicht etwa an einer der klassischen Begleiterkrankungen seiner Adipositas (dafür war er noch zu jung).
An sich spricht nichts dagegen, sich gelegentlich einen Burger einzuverleiben. Und der Marktanteil dieser Art von Fast Food ist bei uns zu klein, als dass er eine ernsthafte Gefährdung für die Volksgesundheit darstellen könnte. Aber die „Spezialitäten“, die man auf dem Heart Attack Grill-Video besichtigen kann, stellen eine Art Menetekel dar, ein memento mori, das uns an die Vergänglichkeit des fleischlichen Daseins erinnert… Das Angucken allein hat etwas Appetitzügelndes…