3/8 Hirnspeise
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:45 |
Eine Forschergruppe am Einstein-College für Medizin in New York ist der Frage nachgegangen, weshalb so viele Diäten fehlschlagen bzw. so schwer einzuhalten sind, wenn sie die Kalorienzahl, die man täglich zu sich nimmt, zu stark einschränken. Versuche an Zellkulturen von Mäusen – die in dieser Hinsicht ähnlich reagieren wie der Mensch – haben gezeigt, dass gewisse Hirnzellen die Eigenschaft haben, sich selbst aufzufressen (autophage), wenn sie gewisse Fettsäuren einlagern. Dies wiederum löst die Produktion von Hormonen aus, die ein verstärktes Hungergefühl zur Folge haben, was den Organismus bewegt, entgegen jeder Willensanstrengung Nahrung zu sich zu nehmen, wenn solche verfügbar ist. So kommt es zu Ess-Attacken, die der Betroffene (bzw. die Mäuse-Zellkultur) nicht kontrollieren kann.
Wird dieser Selbst-Zerstörungsmechanismus gestoppt, so wird deutlich weniger gegessen und es erfolgt ein Gewichtsverlust. Dieser Befund wurde in der Zeitschrift Cell Metabolism publiziert und die Forscher versprechen sich davon wertvolle Erkenntnisse zur Beeinflussung des Ernährungsverhaltens beim Menschen. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, weshalb denn dieser Effekt nicht auch eintritt, wenn jemand mit einer Magen-Operation seine Energiezufuhr stark drosselt. Das hat wohl damit zu tun, dass durch die Übergewichts-Chirurgie und die entsprechenden Operationsverfahren nicht nur die Menge der Nahrung reduziert und der Stoffwechsel „gebremst“ werden, sondern dass diese Eingriffe auch eine direkte Auswirkung haben auf die Produktion verschiedener Hormone, die das Sättigungsgefühl und die Verdauung steuern.
Was wir mit Sicherheit wissen: die Sache ist sehr komplex und noch lange nicht erforscht…