26/8 Fertig gelogen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 18:16 |
Langsam scheint die Lebensmittelwerbung Abschied zu nehmen von unwahren und irreführenden Behauptungen. Das zeigt sich am Beispiel von Activia, dem Joghurt mit den einst abwehrkräftestärkenden Bakterien.
Seit in Europa unbewiesene „Gesundheits-Claims“ auf den Index gesetzt wurden, ziehen die Firmen die Lehren für die Zukunft. Noch vor kurzer Zeit wurden die Fräuleins in den Werbespots nicht müde, uns vorzuschwärmen, welch wundersame Wirkung doch die Joghurts auf unsere Gesundheit hätten, da ihre besonderen Bakterienstämme unbeschadet die Magensäure überständen und unsere Darmflora bereicherten, so dass Wohlbehagen und Gesundheit sich unweigerlich einstellen würden…
Nun ist die Dame, die uns aus dem Becherchen vorisst, sehr vorsichtig geworden. Sie sagt nur noch, sie hätte das Gefühl, als tue es ihr gut… und das ist eine subjektive Befindlichkeit, die sie jederzeit hemmungslos kundtun kann, denn sie behauptet ja nichts, was sie auch beweisen müsste, da es nur ein Gefühl ist. Auch spricht sie nicht mehr von einer absoluten Wirkung des Produkts, sondern nur noch davon, dass es ein „besonderes“ Joghurt sei.
Auch das stimmt. Dies zeigt ein Beispiel aus England. Dort will die Firma den Joghurt neu auf den Markt bringen. Zu diesem Zweck hat sie offenbar eine Muster-Packung an ausgewählte Ernährungs-Fachleute geschickt. Einer davon, Ted Kallmyer, hat im DietBlog die neue Speise beschrieben und ist zu einem vernichtenden Urteil gekommen: viel zu süss und viel zu Fett, mit unnötigen Konservierungsstoffen und Bakterien, die in den meisten „normalen“ Joghurts auch anzutreffen sind… Für Leute, die auf ihr Gewicht achten möchten also völlig ungeeignet. Besser wäre es, sagt er, ein ganz gewöhnliches Nature-Joghurt zu nehmen und frische Früchte nach eigener Wahl darunter zu mischen. Warum nicht?