10/8 Unter Spannung
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:24 |
Die Forschung (er)findet immer mehr und neue mögliche Ursachen dafür, dass Kinder übergewichtig werden. Vor zwei Jahren tauchten die Bisphenole auf, chemische Stoffe im Weichplastik, die – ähnlich wie bestimmte Hormone – in die Appetit-Regulierung eingreifen können. Dass die Ernährungsgewohnheiten der schwangeren Mutter das spätere Körpergewicht ihres Nachwuchses ebenso beeinflussen können wie ein allfälliges Suchtverhalten, das ist hinlänglich bewiesen.
Nun gibt es eine weitere Erkenntnis, die aus Kalifiornien kommt: es gibt einen Zusammenhang zwischen kindlichem Übergewicht und der Tatsache, dass bzw. ob die Mutter mit ihrem Unterleib während der Schwangerschaft – bewusst oder unbewusst – einem elektrischen Spannungsfeld ausgesetzt war. Je stärker dieses Spannungsfeld war, sei es berufsbedingt oder durch Freizeit-Aktivitäten verursacht, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind nach der Geburt übergewichtig oder adipös wird. Der Wahrscheinlichkeits-Quotient liegt bei 69 Prozent.
733 Frauen wurden während ihrer Schwangerschaft mit einem Messgerät ausgrüstet, das rund um die Uhr die Belastung mit elektrischer Spannung registrierte. Die Kinder dieser Frauen wurden bis zu ihrem 13. Lebensjahr regelmässig auf ihr Gewicht hin kontrolliert, im Schnitt wurden die Kids 33 mal vermessen und gewogen. Dabei zeigte sich ein klarer Zusammenhang zwischen der gemessenen Spannungs-Belastung der Mütter während der Schwangerschaft und dem späteren Gewicht der Kinder.
Was bedeutet dieser Befund nun für Betroffene? Wäre es eine weitere Erklärung dafür, warum in den letzten Jahrzehnten – seit der kompletten Elektrifizierung von Industrie und Alltag – die Anzahl der übergewichtigen Kinder zugenommen hat? Die Forscher warnen vor Panik und nehmen sich vor, dem Phänomen vertieft auf den Grund zu gehen. Elektrische Spannung kann einer – von vielen – Faktoren der Umwelt sein, welche dazu beitragen, dass ein erhöhtes Risiko zur Gewichtszunahme besteht, wenn es nicht gelingt, rechtzeitig die nötigen Gegenmassnahmen zu treffen.