12/9 Innovation?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:26 |
Gut 30 Ernährungs-SpezialistInnen hatten sich heute auf Einladung des Bundesamtes für Gesundheit BAG und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE zu einem Workshop zusammen gefunden. Es ging darum, in improviserten Gruppengesprächen der Phantasie freien Lauf zu lassen und Ideen zu sammeln, wie man künftig dazu beitragen könnte, dass „gesundes Essen“ lustvoll und genussreich möglich wird.
Es war ein interessanter und bereichernder Tag, zu dem jeder und jede einen Beitrag leisten konnte. Interesant waren auch die Fakten zur Ausgangslage darüber, worauf die Kunden beim Einkaufen von Nahrungsmitteln achten. Wichtigstes Kriterium (84%) ist dabei die Haltbarkeit. Dann kommen mit 77% der Nennungen Geschmack und Genuss. 74% gaben an, auf Frische zu achten und 71% sagten, für sie seien ausgewogene und gesunde Produkte wichtig…
Nur gerade 5% der Befragten gaben an, sie würden sich von Werbung und Design leiten lassen. Das ist ein erstaunlicher Wert. Entweder besagt er, dass alles, was die Industrie für Werbung ausgibt, für die Füchse ist und die Werber einen scheissschlechten Job machen… oder er stellt im Gegenteil der PR-Branche ein exzellentes Zeugnis aus, denn sie kann den Konsumenten ihre Botschaften so clever untrjubeln, dass diese es gar nicht merken.
Welche von beiden Varianten zutrifft, das geht aus den Resultaten nicht hervor. – Und es ist irgendwie witzig, dass bei mir am Ende der Suche nach innovativen Lösungen für eine bessere Promotion eines „gesunden“ Essverhaltens die Forderung hängen geblieben ist: man müsste für gesundheitsförderliche Lebensmittel mit dem genau gleichen Etat Werbung machen können, wie dies für all den Nahrungsschrott aus Fett und Zucker geschieht, den man uns über alle Medien dauernd einhämmert.
Aufklärung tut not, sachliche und unbestechliche Information. Das kostet. Um diese Kosten zu rechtfertigen muss man überzeugt sein, dass die Botschaft auch ankommt.