28/1 Messgenau
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:24 |
Immer wieder lesen und hören wir, dass der gute alte BMI, der Body Mass Index, nach dem die Weltgesundheitsorganisation das Gefahrenpotenzial von Übergewicht und Adipositas bemisst, ausgedient habe, weil er zu ungenau sei.
Richtig ist, dass die innere Komposition eines menschlichen Körpers nicht berücksichtigt wird, wenn einzig das Gewicht und die Grösse einer Person in die BMI-Berechnung einbezogen werden. Es wird also nicht differenziert zwischen dem Skelett-Gewicht (das allerdings meist massiv überschätzt wird), dem Gewicht der Muskeln, dem Fett-Anteil an der Körpermasse und dem Wasser, aus dem wir auch bestehen.
Interessant für die Adipositas-Betrachtung ist eigentlich vor allem der Fett-Anteil. Will man an Gewicht verlieren, sollte dies in erster Linie bei den Fett-Reserven passieren und nicht bei den Muskeln und dem Wasser, wie dies meist bei sog. Crash-Diäten der Fall ist. Um diese relativen Anteile einigermassen zu erfassen, braucht es aber andere, komplizietere Messverfahren, die meist auf elektrischen Impulsen beruhen, die durch den Leib geschickt werden und den unterschiedlichen Widerstand in den verschiedenen Gewebe-Schichten ermitteln können.
Aber auch diese Messungen sind nicht immer genau, wie man im Heim-Versuch leicht feststellen kann, abhängig davon, ob man an die Füsse schwitzt oder wie man bei der Pflege mit der Waage umgeht. – Nun hat eine Forschergruppe an der Universität Oxford eine neue, revidierte BMI-Berechnungsformel geschaffen, die auch nach Alter und Geschlecht differenzieren kann.
Wer sich mit dieser Formel messen lässt, erhält eine „präzisere“ BMI-Information, die allerdings noch immer nicht nach den verschiedenen Anteilen trennen kann. Erste Versuche haben gezeigt, dass die meisten Ergebnisse insofern etwas „günstiger“ sind, als dass sie ca. 2 BMI-Punkte tiefer ausfallen. In diesem Sinn: gut Messung!