30/1 Eine Schoggi-Job-Rechnung
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:20 |
Unter einem Schoggi-Job versteht man eine besonders leichte und angenehme Arbeit, die erst noch gut bezahlt ist. Hier allerdings geht es um Jobs, die wirklich mit Schokolade zu tun haben. Ob sie leicht und angenehm sind, wissen wir nicht. Anständig bezahlt sollten sie wohl sein.
Zehn neue Stellen kann der Schoko-Fabrikant Camille Bloch SA schaffen, weil die Migros vorhat, ihm über 100 Tonnen Ragusa abzukaufen. Pro Jahr. Das ist ein wirtschaftlich toller Erfolg, auf den die Firma stolz sein kann. Die hohe Qualität des Produktes hat sich am Markt durchgesetzt und die Konkurrenz aus dem Feld geschlagen.
Bei allem Respekt vor der Tüchtigkeit der Bloch-Manager sind mir spontan einige kritische Gedanken durch den Kopf gegangen. Wenn diese leckere Schleckware in die Migros-Regale kommt, wird sie auch gekauft. 100 Tonnen Schokolade enthalten 570 Millionen Kalorien… diese wiederum entsprechen 81 Tonnen Körperfett, das sich neu auf Hüfen und an Bäuchen ablagern wird… So weit der Spontan-Reflex des Adipositas-Pessimisten.
Dann aber kam eine weitere Rechnung dazu: wenn alle Schweizer sich in diese Menge gleichmässig teilen würden, ergäbe dies eine Gewichtszunahme von 10 Gramm pro Person. Also keine Panik! Dazu kommt ein anderer wichtiger Umstand: Migros verkauft die Haselnuss-Riegel nicht zusätzlich zu ihrem bisherigen Angebot, sondern sie nimmt die vergleichbaren Nachahmer-Produkte der eigenen Fabrikation aus den Regalen. Der quantitative Umsatz dürfte in etwa der gleiche bleiben. Der bekannte Markenname löst zudem bei den KundInnen eine gewsisse Zufriedenheit, allenfalls etwas Glücksgefühl aus, was ja der zentrale Job der Schokolade ist, der Schoggi-Job eben.