3/2 Und es wirkt doch…
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:21 |
Umstritten ist die Frage, was gesetzliche Einschränkungen des freien Verkaufs und der freien Anpreisung von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln bringen würden. Ein aktuelles Beispiel aus England zeigt, dass es sehr wohl Wirkungen gibt.
Konkret geht es um Frosties. Das sind die mit Zucker überzogenen Cornflakes von Kellogg’s, die unsere Kinder so gerne assen, als man noch in ernährungstechnischer Unschuld lebte. In England war die Werbung für Produkte mit hohem Zuckergehalt im TV-Tagesprogramm massiv eingeschränkt worden. Abgeordente der Oppositionspartei hatten gar vorgeschlagen, den Verkauf von Frosties und Sugar Puffs überhaupt zu verbieten.
Und nun zeigt eine aktuelle Marktanalyse, dass der Absatz bei den Frosties im letzten Jahr um gegen 20 Prozent zurückgegangen ist. Kellogg’s begründet diese Markteinbusse mit dem Umstand, dass infolge der Werberestriktionen einerseits für die Bewerbung von Frosties seit 2011 kein Cent mehr ausgegeben worden sei, während man im Vorjahr dafür noch 1,1 Millionen Pfund ausgegeben hatte (Klammer: endlich gibt jemand aus der Branche zu, dass man mehr verkaufen kann, wenn man Werbung macht, dies wird von hiesigen Verantwortlichen nämlich immer wieder in Diskussionen abgestritten, wenn es darum geht, Werbe-Einschränkungen als sinn- und nutzlos zu brandmarken); auf der andern Seite hatte Kellogg’s vor drei Jahren neue Frühstücksflocken mit einem tieferen Zuckergehalt eingeführt, damit sie für diese wieder Werbung im Tagesprogramm schalten konnten…
Ein weiteres Beispiel dafür, dass alle grossmundig-freiwilligen Absichtserklärungen nichts bewirken, sondern dass nur klare und eindeutige gesetzliche Auflagen die Wirtschaft zum Handeln veranlassen.