24/4  Elixir zum Leben

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:28

Der Kanton Luzern informiert. Er – bzw. sein Gesundheits- und Sozialdepartement – gibt zweimal jährlich ein schön gestaltetes Bulletin heraus. Die aktuelle Ausgabe ist dem Themenschwerpunkt Trinkwasser gewidmet. Von der Bedeutung des Wassers für das menschliche und das allgemeine Leben auf unserem Planeten über dessen Aufbereitung und Qualitätskontrolle, zur Problematik der gezuckerten Süssgetränke bis zur nationalen Propagierung des Wassertrinkens durch Gesundheitsförderung Schweiz… es werden zahlreiche Facetten und Zusammenhänge erhellt, welche die Rolle des flüssigen Elements als Grundlage für unser Leben illustrieren.

Die informativen Ausführungen sind nicht nur für den lokalen Innerschweizer Raum von Interesse, sie zeigen musgtergültig auf, wie wichtig für unser Wohlbefinden dieses Element ist, mit dem wir oft achtlos umgehen, weil es in unseren Breitengraden selbstverständlich ist, dass es in Top-Qualität rund um die Uhr aus dem Hahn zur Verfügung steht.

Vor diesem Hintergrund mutet die Diskussion bizarr an, die der Nahrungsmittelkonzern Nestlé in der Öffentlichkeit führt, um seine weltweite Kommerzielisierungs-Absichten des Wassers zu verteidigen. Seit die Film-Dokumentation „Bottled Life“ letztes Jahr auf diese Problematik aufmerksam gemacht hat, liefert die Firmenleitung eine Rechtfertigung nach der andern nach… zuerst mit der unglücklichen Formulierung, „es gebe kein Menschenrecht auf Wasser“… allerdings mit dem Zusatz: „für Swimmingpools und Golfplätze“. In einem ausführlichen Interview erklärte Firmenchef Brabek, was er eigentlich gemeint hätte… aber die Argumentation hat insofern einen Hinkefuss, als wohl niemand daran denken würde, seinen Swimmingpool mit Wasser aus gekauften Nestlé-Flaschen zu füllen.

Die Frage, wem denn nun das Wasser „gehört“, beschäftigt auch in diesem Frühling die Medien, wie eine kritische NDR-Dokumentation eindrücklich zeigt. Freuen wir uns, dass es bei uns noch gratis fliesst.


Ein Kommentar zu “Elixir zum Leben”

  1. U.Heimgartner sagt:

    Da erinnere ich mich an den „Wasserkrieg von Cochabamba“ vor einigen Jahren – die Trinkwasserversorgung wurde von der damaligen Regierung Boliviens privatisiert und an einen ausländischen Konzern verkauft. Folge: die Preise stiegen weit über das, was die Bevölkerung sich leisten konnte. Es war sogar verboten, das spärliche Regenwasser zu sammeln. Der Aufstand der Bevölkerung führte schliesslich dazu, dass die Privatisierung rückgängig gemacht wurde.

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