14/6 Mutige Worte
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:03 |
Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der Welt-Gesundheits-Organistion WHO, sprach diese Woche an der Eröffnung der 8. Weltkonferenz für Gesundheitsvorsorge in Helsinki.
In ihrem Vortrag skizzierte sie die Herausfoderungen für die öffentliche Gesundheit. Während es im letzten Jahrhundert gelungen war, ansteckende Krankheiten durch den medizinischen Fortschritt und durch die Verbesserung der Lebensbedingungen nahezu zum Verschwinden zu bringen, stehen wir heute vor dem Problem, dass nicht-übertragbare, chronische Krankheiten rapide im Zunehmen begriffen sind, verursacht durch einen ungesunden Lebensstil, der sich nicht nur in den entwickelten Ländern etabliert.
Besonders schwierig sei dabei der Umstand, dass die Mehrzahl dieser Krankheiten nicht durch das Unvermögen des Einzelnen oder durch das Versagen von Regierungen ausgelöst würden, sondern die Folge seien eines ungehemmten, auf Gewinnstreben ausgerichteten Wachstums u.a. auch der globalen Lebensmittel-Industrie. Diese bediene sich erwiesenermassen der übelsten Tricks und Strategien, um jede staatliche Regulierung auszubremsen. Mit gekauften Studien würden die Konsumeten verunsichert, durch massivste Image-Kampagnen würde die öffentliche Meinung manipuliert, mit Geschenken würden Sympathien gekauft und durch die Ankündigung von Selbstregulierungen, die dann aber nicht eingehalten werden, würden staatliche Vorschriften verhindert, die ohnehin als ungerechtfertigter Eingriff in die persönliche Entscheidungsfreiheit des Bürgers verunglimpft würden…
Gesundheitspolitik, so die WHO-Direktorin in ihrem abschliesssenden Appell an die KonferenzteilnehmerInnen, dürfe nicht zum Spielball von kommerziellen und wirtschaftlichen Interessen werden. Eine unmissverständliche Botschaft!