29/10 Vom Sinn des Essens
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:19 |
Es ist ja nicht nur, dass man sich vor dem Verhungern bewahrt. Sonst könnte man es bequem haben und sich über Nacht an eine Nährlösungs-Infusion anschliessen. Essen hat für die meisten von uns eine recht sinnliche Komponente. Es muss schmecken. Es muss sich angenehm anfühlen im Mund, am Gaumen, beim Kauen. Es muss eine sättigende Ruhe verströmen, von innen, ein Wohlbefinden auslösen, so dass man schnurren möchte wie eine Katze, die sich wälzt, wenn sie gekrault wird.
Essen ist auch ein Ausdruck der Kultur. Kunst spielt hinein, bei der raffinierten Zubereitung von Genuss und Reiz, von prickelndem Wechselspiel der Aromen und Düfte. Kunstgewerbe auch bei der Herstellung von Geschirr und Besteck aus erlesenen Materialien…
Das alles verliert seine Bedeutung für jemanden, der sein Gewicht reduzieren will und sich dafür eine Ernährungsform auswählt, bei der er auf Mahlzeiten-Ersatz angewiesen ist. Fünfmal am Tag einen aromatisierten Formuladrink schlürfen oder einen Riegel knabbern… das ist nicht jedermanns Sache. Auch wenn es eine Suppe zu löffeln gibt, so ist das doch so weit von der Lust am Essen entfernt, dass im Innern die Sehnsucht wächst nach dem Essen in der Zeit danach.
Unbestritten: es gibt Formuladiäten, die „wirken“. Man nimmt die versprochenen 10 Kilo in vier Wochen tatsächlich ab… aber erstens ist das ungesund und zweitens: wie viel davon ist tatsächlich Fett? Und das Allerschwierigste ist das Umsteigen auf einen neuen, „anderen“ Ernmährungsstil, wenn das Zielgewicht erreicht ist. Wenn man das nicht vorher Schritt für Schritt erlernt hat und sich daran gewöhnen konnte, wenn der Körper nicht „verstehen“ gelernt hat, dass er weiterhin gut und ausgewogen versorgt wird, einfach mit anderer Kaloriendichte, dann wird es ein harter Job und die Rückfallquote ist entsprechend.
Wir sind dabei, von der Schweizerischen Adipositas-Stiftung aus die nächste Nummer unseres Informations-Magazins zu planen. sie kommt im Januar heraus, wenn in vielen Menschen der Wunsch erwacht, abzunehmen. Da heisst es aufpassen, dass man kein „falsches“ Programm wählt, das raschen Erfolg verspricht, der aber vielleicht nicht von Dauer ist. Wir wollen versuchen, einzelne Programme etwas näher zu beleuchten. Dabei wird es unter anderem auch um die „Essqualität“ gehen.
A propos: am Montagmittag trifft sich der „eBalance-Stamm“ wieder, und zwar beim Inder, im Kings Kurry beim Bahanhof Wiedikon, mittags um 12. Weitere TeilnehmerInnen sind willkommen.