6/7 Krankenkassenkosten
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:26 |
Die Prämien werden wieder steigen. Das alljährliche Ritual ist unvermeidlich. Woher kommt das und wohin gehen wir?
Ich habe am Samstag ein erhellendes Gespräch gehört auf Radio SRF 1 mit dem scheidenden Basler Gesundheitsdirektor Carlo Conti, der die letzten Jahre die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren präsidiert hat. Es lohnt sich, dieses Gespräch hier nachzuhören.
Einige der Aussagen Contis stimmen nachdenklich. Unter anderem die, dass 80% der persönlichen Krankheitskosten im letzten Lebensjahr eines Menschen anfallen (sofern dieser nicht schon in jungen Jahren bei einem Unfall quasi „günstig“ ums Leben kommt). Eine zweite Aussage war die, dass heute immer mehr Leute ein hohes Alter erreichen, dass aber gleichzeitig immer mehr Menschen sich für die Dienste von Sterbehilfe-Organisationen wie Exit interessieren.
Ich habe diese Botschaften in Gedanken weiter gesponnen. Wer sich also beizeiten seinen Abgang per Exit offen hält, leistet dadurch eine extrem positiven Beitrag an die Finanzierung – nicht zur der Gesundheitskosten. Unter jeder Todesanzeige müsste folgerichtig der Vermerk zu lesen sein: „für den Hinschied von XY bedanken sich AHV, IV, Pensionskassen und Krankenkassen herzlich!“
Je früher jemand geht, umso mehr könnte dadurch eingespart werden, nicht nur an Geld, auch an Pflege- und Verwaltungs-Infrastruktur auf allen Ebenen, von der Kommune bis zum Bund. Da würde es doch eigentlich nahe liegen, dass bei einem freiwilligen vorzeitigen Abschied zumindest ein Teil der so eingesparten Mittel dem „Nicht-Verursacher“ zurückerstattet, quasi vertraglich zugesichert wird. Etwas davon schon im Vorfeld des Exitus, für eine Art Vollstreckung des „letzten Willens“, um sich langgehegte Wünsche doch noch erfüllen zu können und dann im Frieden mit der diesseitigen Existenz abszuchliessen. Ein weiterer Anteil des Abschiedsrabatts (Todes-Bonus wäre vielleicht das korrekte, aber eher unpassende Wort) käme den Erben zugute oder könnte einer gemeinnützigen Institution zugeeignet werden… die Mittel würden also die Wirtschaft konjunkturell beflügeln und hätten einen Nutzen für die Allgemeinheit.
So absurde Dinge habe ich mir in stillen Momenten ausgedacht. Aber welcher Politiker möchte sich daran die Finger verbrennen? Da ist eine so saubere Sache wie ein Burka-Verbot doch viel effizienter.