17/7  Brennwert-Theorie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:22

Ein altes Thema – neu belebt. Ein Kollege schickte mir einen Link zu einer medizinischen Publikation, die sich ihrerseits auf eine aktuelle Veröffentlichung von Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft beruft. Der Bericht greift den einen Aspekt der Adipositas-Therapie auf, der die Ernährung betrifft. Um „gesund“ abzunehmen, sollte man rund 500 Kalorien pro Tag weniger zu sich nehmen, als man effektiv verbraucht. Dabei – so eine Erkenntnis der Empfehlungen – komme es nicht darauf an, aus welchen Nährstoffen die Nahrung  zusammengesetzt sei, wichtig sei einzig und allein die Gesamtzahl der verzehrten Kalorien.

Diese Zusammenfassung vereinfacht die DAG-Empfehlungen etwas. Im vollen Wortlaut sind sie differenzierter und weisen – richtigerweise – darauf hin, dass beim Essen die persönlichen Vorlieben, der individuelle Geschmack, die Kultur, aber auch die  Verträglichkeit einzelner Speisen eine zentrale Rolle spielen. Umgekehrt gesagt: die Fixierung auf die Gesamtkalorienzahl lässt einen weiten Spielraum offen für die individuelle Gestaltung des Menüplans, von einer einseitigen Bevorzugung bestimmter Nahrungsmittel wird ausdrücklich abgeraten.

Das bedeutet aber auch, dass eine Reduktionskost weitgehend nach dem persönlichen Gusto ausgestaltet werden kann, dass es z.B. gestattet und empfohlen ist, jene Nahrung zu wählen, die bei geringer Kaloriendichte viel Volumen hergibt und jene, die punkto Sättigung länger vorhält als andere. Insofern spielt die genaue Zusammensetzung des Speiseplans dann eben doch eine sehr wichtige Rolle für die persönliche Compliance des Einzelnen. Das wollen die extremen Verfechter einer absolut mechanistischen Brennwert-Theorie nicht so recht wahr haben.


Ein Kommentar zu “Brennwert-Theorie”

  1. Felix sagt:

    ich kann diese Theorie der Gesamtzahl der verzehrten Kalorien nur bestätigen. Esse was ich möchte seit letztem September jedoch selten über 2000 Kalorien (beschränkt auf 3 Mahlzeiten pro Tag). Mache allerdings auch viel Sport und hab für lange Zeit auf jeglichen Alkohol verzichtet. Hab damit bis jetzt knapp 30kg abgenommen. Möchte aber auch bemerken, dass es deutlich einfacher geht (weil weniger Hunger) wenn man hochwertiges Essen zu sich nimmt. Bei Fastfood hat man immer nach kurzer Zeit wieder Hunger.

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