20/7 Essen kann tödlich sein!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:27 |
Eine schockierende Botschaft. 23 Milliarden Dollar soll ein US-Tabakkonzern einem Gericht zufolge an die Witwe eines Kettenrauchers zahlen, der pro Tag drei Packungen geraucht hatte und mit 36 Jahren verstorben war. Begründung: der Konzern habe zu wenig deutlich auf die gesundheitlichen Risiken des Rauchens hingewiesen.
Dieser spektakuläre Richterspruch signalisiert womöglich den Beginn einer neuen Aera. Bisher waren praktisch alle Sammelklagen gegen Tabakfirmen abgeschmettert worden. Dieser Einzelfall könnte Präzedenzwirkung haben, selbst wenn die Rekursinstanz, an welche der Konzern das Urteil sogleich weiter gezogen hat, die phantastisch anmutende Summe noch reduzieren würde.
Zu beachten ist dabei, dass die Tabakindustrie während Jahrzehnten durch gekaufte und manipulierte Gutachten die öffentliche Meinung von der Unschädlichkeit des Rauchens zu überzeugen versucht hat. Wissenschaftliche Studien haben aufgezeigt, dass sich die Lebensmittelindustrie in vielen Fällen nach dem gleichen Muster verhalten hat oder verhält.
Das Tabak-Präjudiz konnte also möglicherweise in Zukunft auch analog auf die Wirkung von übermässigem Lebensmittel-Konsum ausgeweitet werden… Bisher konnten die Burgerbräter und Limonadebrauer vergleichbare Verurteilungen stets abwehren. Nun dürfte dies erheblich schwieriger werden und vielleicht müssen wir bald mit aufgedruckten Totenköpfen auf den Lebensmitteltüten rechnen, denn zu viel und zu ungesundes Essen kann die Gesundheit gefährden und führt letztlich zum Tod.
Wo die Politik mit einschränkenden Auflagen noch zögert, hat Justitia mit dem Schwert kräftig zugeschlagen. Da wird noch mehr Blut fliessen.
Ich winde mich, dieses Urteil gut zu finden. Es würde uferlos werden. Wir können nicht alle Leute bis ins kleinste Detail vor ihrem Unwissen schützen. Sterben müssen wir an irgendwas und irgendwann. Können wir uns dann überhaupt noch frei bewegen?