23/3 Nur verbieten hilft
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 15:31 |
Das hören wohl einige gar nicht gern. Andere dafür umso lieber. In einer aktuelle Analyse von über tausend Studien und Papieren, die zwischen 2008 und 2013 im Fachzeitschriften publiziert wurden, kam ein Forscherteam an der Drexel School of Public Health zur Erkenntnis, dass nur drastische Massnahmen wirklich etwas bringen im Kampf gegen Adipositas.
Ausgewertet wurden Papiere und Studien, in denen verschiedene Massnahmen kontrolliert und in ihrer Wirkung miteinander verglichen wurden. Auf der einen Seite konkrete Einschränkungen bis hin zu Verboten (keine ungeeigneten Lebensmittel in Schulhäusern, Verbot von Limonade-Automaten, Einschränkung der Portionengrössen etc.), auf der andern Seite Empfehlungen und Informationen zum „richtigen“ Verhalten (wie Angaben auf den Lebensmitteln, Hinweise, Warn-Aufdrucke und Ampel-Labels).
Das Ergebnis war deutlich: während Informationen, Labels und Hinweise weitgehend wirkungslos verpufften, gab es bei den einschränkenden Massnahmen deutlich messbare „Erfolge“ in Form von Gewichts-Verringerungen.
Dieser Befund ist natürlich Wasser auf die Mühle all derer, die schon immer überzeugt waren, dass mit Appellen an freiwilliges Handeln keine Verhaltensänderung zu erreichen ist bzw. dass nur dann wirklich auf den Konsum bestimmter, als „schädlich“ bzw. „ungünstig“ beurteilter Nahrungsmittel verzichtet wird, wenn diese am Markt gar nicht oder nur mit Auflagen erreichbar sind.
Was demnach zu beweisen war… bis jemand kommt, der wieder das Gegenteil beweist.