8/10 Zu gross ist zu viel
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:18 |
Und da kommt schon eine Folgestudie zum Thema Portionen-Grösse. In 6 europäischen Ländern wurde untersucht, ob und wie weit übergrosse Packungen mit Lebensmitteln die Konsumenten dazu verführen können, selber grössere Portionen zu essen.
Die Grösse der Packung (z.B. Chips oder Süssigkeiten) kann die Leute insofern gewissermassen „täuschen“, als sie eine Relation zur einzelnen Portion vorspiegelt, welche auch eine grosse Portion noch als „normal“ erscheinen lässt. Dadurch isst man automatisch (und unbewusst) mehr, als man eigentlich meint und als einem gut tut.
Es ist ja ein aus dem Alltag bekanntes Phänomen: man wüsste genau, dass man nur ein kleines Schälchen oder eine Handvoll von einer bestimmten Knabberware essen sollte, aber ist die Packung – wie gross auch immer – einmal aufgerissen, greift man immer wieder zu, so lange, bis die Packung leer ist. Gut, wenn man dann nicht noch eine weitere im Schrank hat!
Es braucht einen eisernen Willen, nach einer wohl abgewogenen und dosierten Portion einfach aufzuhören. Da muss man schon Zuflucht nehmen zu derben Tricks, etwa zur Keksdose mit der Uhr, die sich nur alle zwei Stunden einmal öffnet und einen kurzen Griff auf den Inhalt zulässt, oder den Praliné-Dispenser mit einem ähnlichen Mechanismus. Da fällt – mir jedenfalls – der Total-Verzicht deutlich leichter!
Die Supersize-Packung suggeriert in der Regel einen Schnäppchen-Kauf: für wenig mehr Geld bekommst du doppelt so viel Ware! Dass du dann aber den doppelten Inhalt in der gleichen Zeit konsumierst, in der du sonst die einfache Menge verdrückt hättest, merkst du erst, wenn sich das Resultat am Bauch oder auf der Hüfte breit macht. Und dann ist es eventuell schon zu spät.