24/10 Hinter den Kulissen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:43 |
Ein Fall von Verrat. WikiLeaks zerrt nicht nur die privaten E-Mails von Hillary C. ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit, bringt nicht nur Übergriffe der Geheimdienste aufs Tapet, sondern weitere Informationen und Dokumente, von denen die Verantwortlichen lieber gewollt hätten, man wüsste offiziell nichts davon.
Ein interessanter Fall betrifft den Getränkemulti CocaCola bzw. uns als Konsumenten und Bürger in einem europäischen Land. Es geht um ein internes Strategie-Dokument von CocaCola Europa über die Risiken, mit denen sich die Firma am Markt und in der Politik konfrontiert sieht, sowie über die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, mit welcher das eine oder andere Ereignis eintreten würde.
Drei Aktionsbereiche werden unterschieden: 1. „bekämpfen“, 2. „überwachen“, 3. „vorbereiten“. – Als grösste Gefahr mit der höchsten Wahrscheinlichkeit des Eintretens gelten „neue oder erhöhte Produkte-Steuern“, also die Zucker-Steuer. Als ebenso schädlich werden Werbe-Einschränkungen beurteilt, aber auch Auflagen bezüglich Verpackung oder Nährwert-Deklaration. Interessant ist auch die Absicht, sich vorzubereiten auf die Bekämpfung einers Verbotes von Werbung, die an Kinder unter 12 Jahren gerichtet ist, wo doch die Getränkehersteller nicht müde werden, zu betonen, sie würden die Kids überhaupt nicht bewerben…
Weitere Stichworte aus dem Katalog der drohenden Auflagen sind: „grüne“ Auflagen für die Produktion, Vorschriften für Portionengrösse, Verpackung und Zucker-Gehalt, EU-Richtlinien betr. Schutz der Kinder unter 12, Werbe-Restriktionen für Süssgetränke, Gesundheits-Steuern allgemein…
Vor dem Hintergrund dieser strategischen Überlegungen wird auch klar, weshalb die Lobbygruppe für Süssgetränke auch bei uns alles daran setzt, zu beweisen, dass das Volk gar keine entsprechende Steuern wolle sondern fest an die Kraft der Eigenverantwortung glaube. – Was wissen denn die Kinder selbst, was in einem süssen „Fruchtgetränk“ enthalten ist? Ein kurzes Video, das die Fédération Romande des Consommateurs frc ins Netz gestellt hat, gibt auf erfrischend natürliche Weise Auskunft.