5/2  Werbeverzicht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:14

Da kam heute die Meldung durch, dass einer der international grössten Foodproduzenten im Süsswarenbereich, Masterfoods, der u.a. Mars sowie m&m’s, Milky Way, Twix und Snickers herstellt, aus freien Stücken darauf verzichtet, die Werbung für seine Produkte an Kinder unter 12 Jahren zu richten.

Damit vollzieht der Konzern eine Massnahme, die ganz oben auf der Wunschliste in der europäischen WHO-Charta zur Bekämpfung der Adipositas steht. Und er tut dies, ohne dass zuvor eine Regierung eine entsprechende Regulierung beschlossen hätte. Das ist praktisch und gibt ein gutes Image. Und vielleicht inspiriert es andere zum Nachahmen.

Allerdings: es ist nur eine Massnahme von vielen, die nötig sind, um unsere Umwelt – und die unserer Kinder – so zu verändern, dass das Risiko kleiner wird, an Übergewicht zu erkranken. Ein lobenswerter Anfang… vielleicht. Skeptiker mögen einwenden, dass der Markt und seine Mechanismen sich nicht so ohne weiteres überlisten lassen. Dass es in der Natur der Werbung liegt, dass über kurz oder lang ganz neue Strategien zum Einsatz kommen werden. Dass sich die Werbung gar nicht mehr direkt an Kinder richten muss, sondern dass man mehr erreicht, wenn man die Eltern davon überzeugen kann, dass sie ihren Kleinen einen Gefallen tun, indem sie ihnen bestimmte Produkte kaufen und verabreichen…

Solche Umweg-Werbung haben wir doch schon gesehen, z.B. für Fruchtzwerge, Toffi-Fee oder Kinder-Überraschung… wo plötzlich die Muttis angesprochen und werbemässig in die Pflicht genommen werden. Der Blick auf den Bildschirm wird es weisen, ob die Firma ihren eigenen Claim von der „totalen Verantwortung“ auch wirklich ernst meint.

Sofern dieser Claim Nummer 2 (in Grün) nicht mit Claim Nummer 5 (in Blau) kollidiert, der da besagt: We need freedom to shape our future; we need profit to remain free. (Zu Deutsch: Wir brauchen Freiheit, um unsere Zukunft zu gestalten; wir brauchen Profit, um frei zu sein.) Eine mehr als deutliche Botschaft, die manches erklärt und allzu grosse Hoffnungen dämpft.


Ein Kommentar zu “Werbeverzicht”

  1. mona sagt:

    wenn man nahrungsmittel wie käse,früchte,gemüse usw nicht so überteuert machen würde dann gäbe es auch wengier bedürfniss nach schoggi,hamburger und sonstige dickmacher.dann würde man weniger von dickmachenden fertigprodukten kaufen und mehr auf gesunde ernährung achten.
    kürzlich habe ich ein bericht gesehen wo eine harz IV empfängerin ihre kinder mit schokolade zufüttert weil sie an manchen tag nicht weiss was sie auf den tisch stellen soll und nicht zur billiger schokolade ,weissbrot oder sonstige schnellsättigende und ungesunde nahrungsmittel kaufen.
    man bedenke die transfette die fertigprodukte erhalten.hab gestern ebalance headline gelen wegen gipfeli..baahhh da frage ich mich wie siehts aus mit den transfetten in fixfertigen www menues?und dann wiederum die schlagzeile wegen der milch?
    und vor allem wird heutzutage so viel unfug getrieben dass man manchmal wirklich nicht weiss was mannoch essen soll/kann.
    ich bin nicht damit einverstanden dass werbung an allem schuld ist.
    wir menschen treffen jeden tag entscheidungen.normal dass nicht alle richtig oder gut sind.und wir sind selbst schuld wenn wir alles glauben was uns in der webung vorgaukelt wird.

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