14/3 Redaktionsschluss
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:11 |
Hektik heute den ganzen Tag im Büro: die nächste Ausgabe unseres Info-Magazins saps.ch muss Morgen fix und fertig redigiert und aufbereitet in die Layouterei. Da heisst es noch an den Texten feilen, korrigieren, kürzen (wieder mal viel zu viel Material gesammelt!), Titel erfinden, Bildlegenden komponieren, letzte Details überprüfen und langsam entwickelt sich aus dem einst wirren Buchstabensalat ein Gerüst für Inhalte und Aussagen.
Einige Texte fehlen noch, die können erst in den nächsten Tagen entstehen und müssen dann noch eingebaut werden, wenn es an die Korrekturen geht… „aktuelle“ Berichte eben über Veranstaltungen, die noch gar nicht stattgefunden haben und die trotzdem wichtig sind.
Ich mag diese Phase des Endspurts. Sie erinnert mich an meine alten Tage auf der Zeitungsredaktion, als unten in der Setzerei noch die Bleisatz-Maschinen dampften und Zeile um Zeile in Silber gegossen ausspuckten, während die Taster deinen Test eingaben, den du zuvor mit der klapprigen Hermes aufs Papier getippt hattest. O gute alte Zeit… was ist aus dir geworden? Die technische Revolution hat ganze Linotype-Generationen weggefegt, hat dem Journalisten den direkten Zugriff in das Blatt ermöglicht… Und jetzt praktizieren wir mit dem Blog den nächsten Schritt.
Unser Medienminister hat ihn heute demonstriert. Er hat sich in die Gilde der Blogger eingereiht und ein persönliches Internet-Tagebuch eröffnet. Um zwanzig nach neun hat er in die Tasten gegriffen und sich zum Thema CO-2-Abgabe geäussert… und siehe da: bereits haben ihm 261 Bürgerinnen und Bürger auf elektronischem Weg geantwortet und er musste in 10vor10 um Verständnis bitten, dass er neben dem Regieren nicht noch jede Zuschrift persönlich beantworten kann. Willkommen in der Bloggerwelt!
Jede Form der menschlichen Kommunikation hat ihre eigenen Gesetzmässigkeiten. Mit dem Blog ist auch der Regierende unmittelbar beim Volk und kann sein Ohr an einen unverstellten Austausch legen, der im Schutz der Anonymität vielleicht ehrlicher ausfällt als im Konferenzraum. Ein spannendes Experiment.