26/1 Doch ansteckend?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:11 |
Irgendwie schon. Zu diesem Befund kommt eine Übergewichts-Studie aus der US-Army: Adipositas kann sich durch „Ansteckung“ verbreiten, auch wenn die Übertragung nicht durch Viren oder andere Erreger erfolgt. Es handelt sich um einen Effekt, der als „soziale Ansteckung“ bezeichnet wird. Menschen, die in einer Umgebung oder Familie leben, in der Adipositas und Übergewicht vermehrt vorkommen, laufen Gefahr, auf Dauer selber übergewichtig zu werden.
Dieses Phänomen, über das schon vor zehn Jahren geforscht wurde, hat sich nun im Zusammenhang mit einer Studie bestätigt, die auf verschiedenen US-Militärbasen mit den dortigen Soldaten durchgeführt wurde, wie die Los Angeles Times berichtet.
Kurz gesagt: Soldaten, die auf einer Basis stationiert waren, die in einer Region mit einem durchschnittlich höheren BMI liegt, neigten eher dazu, während ihres Dienst-Aufenthaltes an Gewicht zuzulegen, ebenso deren Familien, wenn diese in die gleiche Region übersiedelt waren. Und je länger der Dienst an diesem Ort dauerte, umso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass die Soldaten an Körpergewicht zunahmen.
Diese „indirekte Kontamination“, sagen die Forscher, lässt sich auch in anderem Zusammenhang feststellen, etwa was das Rauchen betrifft, oder die Scheidungsrate, aber auch die emotionale Einschätzung der eigenen Lebensqualität (sprich: Glück).
Wie relevant diese statistischen Übereinstimmungen im zivilen Alltag sind, müsste allerdings durch vertiefte Forschungsarbeit noch erhärtet werden. Es besteht jedenfalls keinerlei Grund, ab sofort adipöse Mitmenschen mit einer Kontaktsperre zu belegen und in Quarantäne zu halten…