7/5 Food Repo
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:40 |
Was ist jetzt das wieder? Eine Art Wikipedia für Lebensmittel, ein Instrument, das uns – oder zumindest denen, die entweder darauf angewiesen oder daran interessiert sind – den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit unserer Nahrung erleichtern soll bzw. kann.
Food Repo ist eine digitale Sammlung von Daten, wie sie zu verarbeiteten Lebensmitteln gemäss Deklarationspflicht weltweit erfasst und dokumentiert sind. Hat man die entsprechende App auf seinem Smartphone installiert, muss nur noch der Barcode, also der Strichcode abfotografiert werden und schon sind sämtliche Hintergrundinformationen ersichtlich, die auf der Packung gar nicht Platz hätten…
Für die Schweiz wurden bisher über 20’000 Produkte erfasst. Das System ist international vernetzt und soll künftig wo weit individualisiert uind mit persönlichen Daten der Nutzer kombiniert werden, dass auf einen Blick ersichtlich ist, was „gut“ ist für mich in meiner persönlichen Situation und was ich eher meiden sollte.
Das Ding „funktioniert“ allerdings nur für verarbeitete, fabrizierte Fertigprodukte. Nicht für Naturbelassenes wie einen simplen Apfel, eine Rübe, ein Broccoli oder eine Knoblauchzehe… Über die künftigen Vorzüge und Segnungen dieses Systems wurden wir anlässlich der Mitgliederversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE in einem Referat informiert. „Ernährung im digitalen Zeitalter“ lautete das Motto.
Wissen, was man isst, ist immer gut. Aber, so fragte ich mich insgeheim im Anschluss, wie verhalten sich diese detailreichen Erkenntnisse, die da digital zur Verfügung gestellt werden, mit der immer weiter verbreiteten Empfehlung fast aller Essens-Berater, wenn man gesund leben oder gar überschüssiges Gewicht verlieren wolle, solle man um Himmels Willen auf Fertigprodukte verzichten, nur möglichst naturnahe, unverarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen, wieder selber kochen mit Zutaten, über deren Herkunft man lückenlos im Bild ist..?
Wenn man diese Ratschläge beherzigt, erübrigt sich doch der universelle virtuelle und digitale Thesaurus in sämtlichen Clouds der Welt. Und unser Geschmcksempfinden bleibt ohnehin auch in Zukunft analog.