28/5  England macht Ernst

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:46

Es geht, wenn man will. Als ich letzte Woche an der EASO-Konferenz in Brüssel war, wo über Staatliche Strategien zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie gesprochen wurde, waren sich alle ReferentInnen  in ihren Berichten aus den Ländern einig: die Besteuerung von Zucker ist ein erfolgreicher Weg zur Reduktion der Kalorienaufnahme.

Nach der Besteuerung von Süssgetränken auf Wasserbasis geht England nun einen Schritt weiter: geplant ist, dass bis 2021 auch der Zuckergehalt in Fruchtsäften und in Milchmix-Getränken reduziert werden soll. (Fruchtsäfte machen immerhin 10% des Zuckerkonsums bei den englichen Kids aus!) Und zwar sollen die Säfte 5% weniger Zucker enthalten und vor allem soll die Portionengrösse so limitiert sein, dass pro Einheit (die „auf einmal getrunken werden kann“) nicht mehr als 150 Kalorien anfallen.

Bei den Milch-Misch-Getränken, sowohl den abgepackten wie den im offenen Verkauf angebotenen Kakao- und Schokolade- und andern Milchprodukten, woll der Zuckergehalt sogar um 20% reduziert werden (!) und die Einheit, die aufs Mal konsumiert werden kann, soll nicht mehr als 300 Kalorien enthalten dürfen.

Das sind weit reichende Vorgaben, die wohl noch einige Diskussionen auslösen können. Dabei geht es hier nur um die kommerziellen, fertig zubereiteten Produkte. Dem Individuum steht es immer noch frei, bei sich zuhause – und auf sogenannt eigene Verantwortung – Getränke zu mixen, die weit ausserhalb dieser Norm-Vorstellung liegen. Es wird Sache der Aufklärung und der Erziehung sein, Exzessen entgegen zu wirken wie wir sie in unserer Jugend (noch) pflegen konnten: da habe ich mir zuweilen einen ganzen Liter kaltes Eimalzin angerührt, wenn ich erschöpft von der Schule heimkam…