2/10 Krebs-Risiko Fettklumpen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:01 |
Der Krebs ist nicht nur ein mächtiger Killer. Er ist auch ein tüchtiger Fundraiser. Fordernd steht er am Grab verstorbener Krebs-PatientInnen und macht die hohle Hand…
Was frivol klingt, ist leider eine Tatsache. Jeder ist einverstanden damit, dass für Krebs-Patienten Geld gesammelt wird, denn schliesslich handelt es sich um einen schweren Schicksalsschlag. Vergessen geht dabei, dass Adipositas, das übermässige Körperfett, eines der wesentlichen Krebs-Risiken darstellt.
Über 20 verschiedene Krebs-Arten werden durch zuviel Gewicht befördert, das hat jüngst eine wissenschaftliche Analyse bestätigt. Dabei wurden zusätzliche, neue Verbindungen zwischen Übergewicht und Krebs festgestellt. Betrofffen sind dabei fast alle inneren Organe, vom Darm über die Gallenblase, den Magen, die Leber, die Nieren, bei Frauen die Eierstöcke und der Gebärmutterhals, sowie die Speiseröhre und die Schilddrüse, auch die Brust (bei Frauen in der Menopause, aber auch bei adipösen Männern), bei Männern zudem die Prostata und die Lymphdrüsen…
Es ist ein ganzes medizinisches Panoptikum, das sich da eröffnet, von möglichem Krebs-Befall, begünstigt durch allzu viel Körpergewicht. Über 700 Millionen Erwachsene weltweit leiden an gesundheitsgefährdender Adipositas, hat die WHO errechnet, das sind 6 mal so viele wie vor 30 Jahren. Und 4,5 Millionen Tote jährlich gehen direkt aufs Konto der Adipositas. Mit der neuen Ausweitung des Krebs-Spektrums, das durch die Übergewichts-Epidemie befördert wird, dürften es noch wesentlich mehr sein.
Dieser Befund, so das ForscherInnen-Team – unterstützt drastisch die Erkenntnis, dass alles erdenklich Mögliche unternommen werden muss, um weltweit die immer noch steigende Anzahl der Adipositas-Betroffenen einzudämmen, sei es, indem man durch geeignete Prävention das Entstehen von Übergewicht verhindert oder durch wirksame Therapien in möglichst vielen Fällen eine Gewichtsreduktion einleitet.
Aber dazu braucht es Geld. Was hilft da die Vorstellung, dass neben fast jedem Grab eines Krebs-Opfers auch ein unsichtbarer Fettklumpen steht?