10/12 Stress lass nach!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Er mache dick, heisst es vom Stress. Er sei einer der wesentlichen Umwelteinflüsse unserer Zivilisation, welche die Zunahme der Adipositas fördern. Stressvermeidung sei ein wichtiger Beitrag zur Gewichtskontrolle.
Eine aktuelle deutsche Studie hat nun diesen Sachverhalt bestätigt, zumindest was die Männerwelt betrifft. Dabei wurden männliche Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine wurde verschiedenen Psycho-Stress-Situationen ausgesetzt, danach durften sie sich an einem Buffet nach Belieben bedienen. Die anderen dienten als Kontrollgruppe.
Bei allen Essern wurde die verzehrte Menge und deren Kaloriengehalt berechnet – und siehe da: die „Gestressten“ assen deutlich mehr als die andern. Und als man später die beiden Gruppen austauschte, ergab sich das gleiche Resultat.
Die so gewonnene Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber sie bestätigt einen Sachverhalt, der aufgrund anderer Untersuchungen als bekannt gilt.
Und was ist daraus zu folgern? Essen ist Trost, Belohnung und Beruhigung. Das haben wir seit frühester Kindheit erfahren, gelernt und verinnerlicht. Geht es uns schlecht, versuchen wir, unsere Situation wenigstens kulinarisch zu verbessern, indem wir uns „etwas gönnen“. Dieser Reflex erfolgt meist unbewusst, eine Schutz-Reaktion, deren Kontrolle – und gegebenenfalls Unterdrückung – ein besonderes Mass an Einsicht und Selbstbeherrschung verlangt. Es müssen nicht Buffet-Schlemmereien sein. Es reicht der Griff nach einer extra Frucht, ein Schluck aus der Flasche, ein Stück vom neuen Käse oder die Kontrolle der als Besucher-Reserve angelegten Plätzchen-Sammlung…
Also? Parole „cool“! Keine Hektik aufkommen lassen, die Ruhe nicht verlieren… aber das ist wohl leichter gesagt als getan.