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Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Wir sind Gefangene der Technik. Geiseln. Hilflos und aufgeschmissen, wenns mal nicht läuft. Heute Morgen im Büro, beim Aufstarten des PC, die lapidare Meldung: Die Website konnte nicht gefunden werden. – Und in der Mailboox die alten E-Mails von gestern, dabei hätten über Nacht eine ganze Reihe von Dokumenten herein kommn müssen, Antworten auf Anfragen, Texte, auf die jemand wartete, weil sie in eine Pressemappe sollten, Terminbdstätigungen, Protokolle zum gegenlesen, die Einladung für ein treffen am Nachmittag…
Und da swar einfach tote Hose. Fehler bei der Übertragung. Kein Download möglich. Und man fragt sich: welche Arbeiten kannst du ausführen mkit dem Bleistift und einem Stück Papier? Und dann ist die Hoffnung, dass es schon wieder kommt, stärker, und du holst dir zuersgt eine Tasse Kaffee und blätterst in der Zeitung. Das wird wieder, ihr werdet sehen.
Aber es wird nicht. Die andern Webseiten funktionieren, über Bluewin kann man noch Mails verschicken, nur die eigene Seite und die eigene Mailbox sind tot. Mause. gegen Mittag dann endlich rafft man sich auf und ruft beim Provider an, mit schlechtem Gewissen, denn dort ist sicher die Hölle los und man arbeitet daran, den Schaden zu beheben. Schliesslich kommt man durch, aber die Nachricht, die man jetzt erfährt, kurz vor zwölf, ist nicht ermutigend: ein Hauptkabel ist unterbrochen, der Schaden liebgt bei der Telefonfirma, welche die Leitungn zur Verfügung stellt, und man weiss nicht, wie lange die Reparatur dajuern kann.
Das ist das Signal für eine ausgedehnte Mittagspause in einer Gourmet-Stube am See, Trost und Zeitvertrieb gleichermassen, verbunden mit der leisen Erwartung, wenn man zurück im Büro ist, läuft alles wieder normal. – Welch ein Irrtum. – Es ist gegen halb fünf, als plötzlich das Post-Signal ertönt: you got e-Mail. Und dann tröpfeln sie einzeln herein, in Minuten-Abständen, die Mitteilungen von gestern Abend, dann die von heute, und jetzt heisst es, die wichtigsten rasch beantworten, solange das System noch funktionert, wer weiss. Aber ich bin mit der Arbeit des ganzen Tages in Verzug geraten, habe nichts von dem erledigt, was ich mir vorgenommen hatte, und Morgen ist eine Medienkonferenz, das neue Adipositas-Medikament Acomplia (Rimonabant) wird vorgestellt, und ich soll mich dazu äussern, aus Patientensicht und überhaupt… Und Morgen Nachmittag geht es für drei Tage nach Deutschland… der ungünstigste Moment, um in einen elektronischen Hinterhalt zu geraten!