20/2 Klare Worte
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:51 |
Es war eine eindeutige Aussage. Michael Beer, zuständiger Chefbeamter für Lebensmittelsicherheit im entsprechenden Bundesamt, sagte es unüberhörbar: er findet das System für die Deklaration der Gesundheitsverträglichkeit einzelner Produkte NutriScore „gut“. Und er begründete dies auch: die ampel-farbige Bezeichnung ist einfach verständlich, klar, sie bewertet nicht einzelne Inhaltsstoffe sondern das Lebensmittel insgesamt, sie basiert auf unabhängigen Einschätzungen und geht von einer Standard-Menge (100 Gramm) aus, so dass die Aussagen vergleichbar sind.
Das alles haben wir an dieser Stelle schon mehrmals gesagt. Aber eben nicht aus amtlich-offiziellem Mund. Einziger Haken an der Geschichte: trotz dieser positiven Einschätzung ist das Bundesamt BLV nicht willens (oder nicht in der Lage), die Einführung dieses NutriScore-Systems per Dekret zu verfügen. Man vertraut auf die Einsicht der Lebensmittelindustrie, dass diese sich auf eine vernünftige Lösung einigen möge, nachdem nun der Hersteller Danone vorgeprescht ist und im März seine Produkte auch in der Schweiz mit diesem Etikett auszeichnen wird.
Der Kassensturz hat das System anschaulich dokumentiert und Michael Beer intensiv befragt. Für eine grosse Zahl von Patienten-Organisationen und von medizinischen Fachgremien wäre NuriScore eine gute Lösung. Im April soll eine Aussprache am Runden Tisch stattfinden mit den wichtigsten Stakeholdern an diesem „Geschäft“. Die Erwartungen sind hoch. Die Konsumentinnen und Konsumenten würden ein solches Label begrüssen. In der Online-Abstimmung des Kassensturz haben sich 74 Prozent der Abstimmenden positiv geäussert.