11/5 Am Limes
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:45 |
Das war ein ereignisreicher Tag heute. Nach einem gediegenen Schlossfrühstück ging es per Car durch das leicht hügelige Hochplateau der Schwäbischen Ostalb auf eine Kulturreise der eindrücklichen Art. Erste Station war das Limes-Museum in Aalen. In der Schule haben wir ja davon gehört, dass sich die Römer, als sie in Germanien ihr Weltreich absicherten, mit einem Schutzwall gegen die Barbaren abgrenzten. Aber wie das genau funktioniert hat, das weiss ich erst seit heute.
Eine imposante Sache aus alter Zeit, in einem Museum didaktisch eindrücklich aufgearbeitet, mit Fundstücken aus der Gegend und einem 1:1 rekonstruierten Gebäudeteil einer Reiter-Unterkunft. In Aalen stand eine der grössten Garnisonen am Limes, und plötzlich erhält man ein Gefühl für die Leute aus dem Alten Rom, die hier draussen in der Wildnis Posten standen, fern der Heimat, und kann sich eine kleine Vorstellung von der einstigen Grösse und Vermessenheit des damaligen Machtanspruchs machen, die ganze bekannte Welt beherrschen zu wollen. Und dabei – das wurde in der Gegend enbenfalls eindrücklich klar – waren vor den Römern schon längst die Kelten da und besiedelten die karge Gegend mit ihrer eigenen Kultur.
Zu Mittag eine kulinarische Besonderheit: alles aus Spargel, von der Suppe über die Beilage zum Fisch bis zum Parfait – Spargelgefrorenes… das brachte selbst die abgebrühten Medienleute ins Staunen. Ich fands erfrischend. Andere fanden es zumindest gewöhnungsbedürftig. Aber von ganz herausragender Qualität, wie das ganze Programm, das hier den Tagungsbesuchern geboten wurde. Nach zwei weiteren, eindrücklichen Besuchen in einer früheren Synagoge, die nun als Gedenkstätte für die Geschichte der jüdischen Population in der Region dient, und einer wunderschönen Benediktiner-Abtei aus dem Barock gings wieder zurück aufs Schloss, wo am Abend eine grosse Live-Gala mit Künstlern wie Ottfried Fischer, Konstantin Wecker und andern steigt. Die Zunft hat uns wieder.