12/5 Stier-Getier
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:44 |
Das ist Pech. – Unter obigem Titel habe ich am Nachmittag einen ausführlichen Bericht verfasst über die gestrige Gala-Soirée, die vom SWR-Fernsehen aufgezeichnet wurde und am 28. Mai gesendet wird… verbunden mit den versprochenen weiteren Informationen zu Schloss Kapfenburg und einer Vorschau auf die Verleihung des Salzburger Stiers von heute Abend… garniert mit hilfreichen Link zu allen Akteuren und Schauplätzen… und just als ich den Beitrag online in den eBalance-Blog überspielen wollte, fiel das Moden, das mir vom Schloss vermietet wordne ist, wieder mal aus. Und der ganze Text ist verschwunden, im elektronischen Nirwana des welweiten wundersamen Webgewirkes… – Sorry, Leute. – Vorsichtshalber speichere ich mal diese Entschuldigung ab und sehe dann, wie weit ich als ergänzenden Nachtrag im Korrekturmodus noch liefern kann, was sich rekonstruieren lässt, bis das Abendprogramm beginnt.
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Also nochmal von vorn: das gesgtrige Gala-Programm, das vom SWR-Fernsehen am Pfingstmontag, 28. Mai 2007, um 21.50 Uhr gesendet wird, hatte Tout Aalen in die Stadthalle gelockt. Durch den Abend führte mit rasanter Stahlschnauze Ottfried Fischer, der die Künstler nach ihrem Auftritt jeweils an seinem Stammtisch in einen Diskurs über alle Aspekte des Begriffs Heimat verwickelte. Es waren dies – in der Reihenfolge ihres Erscheinens – der unverwüstliche Konstantin Wecker, die Kabarettisten Werner Koczwara und Horst Schroth, die österreichische Kultband Global Kryner und die Chansonneuse Annette Postel mit dem Salonorchester Schwanen.
Dann noch zu Schloss Kapfenburg: der imposante, rosarote Gebäudekomplex steht weithin sichtbar auf einer Anhöhe, und das entspricht seinem Namen, sei der Begriff „Kapfen“ doch verwandt mit dem Wort „Gaffen“ und bedeute so viel wie, von hier aus habe man den besten Rund- und Kontrollblick in die Gegend. (Das kennen wir ja auch aus der Schweiz, wo Anwesen und alte Ritterburgen an erhöhtem Standort nicht selten die Bezeichnung „Luegisland“ tragen.) Heute ist hier eine internationale Musikschulakademie für junge Menschen aus ganz Europa untergebracht, an der gelernt und gelehrt und geforscht wird, verbunden mit einem Kulturzentrum, das Konzerte und Festivals organisiert.
In diesem Schloss werden heute Abend die Salzburger-Stier-Trophäen überreicht an die Preisträger ans Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für uns tritt der Appenzeller Simon Enzler an. Er hat seinen Beitrag eigens aus der Appenzeller Mundart ins Hauchdeutsche übersetzt, wie dies die Schweizer Kabarettisten am Salzburger Stier gerne tun, tun müssen, wenn sie wollen, dass ihre Sprachgenossen in den grösseren Ländern ihnen folgen können. Seit Emil Steinberger geniessen die Schweizer Künstler in deutschen Landen ja einen gewissen Sympathie-Bonus. Auf den wollte Enzler aber nicht setzen, er vergleicht seine sprachliche Performance eher mit dem Bundeshausdeutsch des Ständeherrn Carlo Schmid… ob das auf seine political correctness abfärbt? In zwei Stunden werden wir es wissen.