12/11 Nachhaltig essen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 16:46 |
Es ist das Zauberwort der Stunde: Nachhaltigkeit. Wenn sogar unser liebes Farbfernsehen verkündet, es wolle künftig seine Krimis (bzw. den Tatort) wenigstens „nachhaltig“ produzieren, so muss an dieser Formel etwas Magisches sein. Und wir sollten uns das „Nachhaltige“ auch für unsere Ernährung sichern.
Dazu gibt es heute schon zahlreiche Ansätze, die konsequent auszubauen wären. Der ganze Kampf gegen Food Waste geht in diese Richtung, die Bestrebungen, mehr Läden mit Offen-Verkauf einzurichten, in denen auf das plastifizierte Verpackungsmaterial verzichtet werden kann, sodann bei Beachtung der Regionalität, der kurzen Versorgungswege, die saisonale Küche, die auf Früchte und Gemüse verzichtet, welche aus Übersee eingeflogen werden müssen…
Und da finde ich doch eine Betrachtung der Nahrungs-Expertin Marion Nestle, welche festgestellt hat, dass – zumindest in USA, aber es wird hierzulande nicht viel anders sein – die Getränke-Industrie zu den grössten Umweltverschmutzern gehört, indem sie ihre Produkte praktisch ausschliesslich in Einweg-Gebinde abfüllt. Gleichzeitig torpediert die Getränke-Lobby aber offenbar konsequent die Bestrebungen, in einzelnen US-Staaten eine griffige Gesetzgebung für ein konsequentes Dosen- und Flaschen-Recycling einzuführen.
Das sei, so Nestle, in hohem Masse heuchlerisch, denn es sei statistisch erwiesen, dass in Staaten, in denen es entsprechende Gesetze gibt, die Recycling-Quote deutlich höher sei (nämlich 60%), während sie in Staaten ohne Gesetz lediglich 40% beträgt. Die Schweiz spielt da zwar in einer ganz anderen Liga: 2018 wurden 96% der Glas-Verpackungen rezykliert, beim Alu waren es 90% und bei den PET-Getränkeflaschen immerhin 82%… Aber trotzdem: die Einführung eines Flaschenpfandes auf PET könnte die Quote noch deutlich nach oben schnellen lassen!
Und das ist nur das Trinken. Vom Essen gibt es noch keine umfassenden Statistiken. Vielleicht ändert sich das, wenn nun im Bundeshaus die grüne Fraktion mehr zu sagen hat. Man darf auf entsprechende Entwicklungen gespannt sein. Wir bleiben jedenfalls am (nachhaltigen) Ball.