22/11 Schlotter‘ dich schlank!
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:16 |
Zugegeben, zwei Grad unter null sind noch nicht die sibirische Kälte, welche die Polkappen wieder wachsen liesse und zu einer dauerhaften Seegfrööri führen müsste, in der alles Leben erstarrt und erfriert.
Aber es ist doch kälter geworden, draussen, und man schliesst nachts die Schlafzimmerfenster wieder und zieht am Morgen eine Mütze an. Da stellt sich für Menschen mit Übergewicht die bedeutsame Frage, wie denn nun die Kälte sich auf den menschlichen Energiehaushalt auswirkt und ob es allenfalls helfen würde, so richtig zu frieren, um etwas mehr abzunehmen.
Die Überlegung ist trivial: Wenn man bedenkt, wie gross der Anteil an Energie ist, die der Körper für die Thermogenese aufwendet, also dafür, seine Temperatur von angenehmen 36/37 Grad Celsius konstant zu halten, dann liegt die Spekulation nahe, dass eine tiefere Temperatur in der Aussenwelt den Körper doch dazu zwingen müsste, selber mehr Brennstoff zu verbrauchen um sich warmzuheizen, und dazu – bewahre – auf die fast schon fossilen Fettreserven am Bauch und an den Hüften zurück zu greifen. Je kälter, desto mehr würde in den Fett-Flözen geschürft nach dem gelben Gold der Wärme, mit dem sich der Organismus behaglich einrichten könnte in klirrender Eiswelt…
Aber was würde das heissen? Man müsste die Raumtemperatur in der Wohnung dauerhaft senken, so wie vor der Erfindung der Zentralheizung und der Infrarot-Spirale im Badezimmer, man dürfte sich nicht vermummen in mehrschichtige Kleidung, man müsste so leben, wie das unsere Vorfahren taten, wenn sie Ötzi gleich zu Fuss in leichtem Pelzgewand über die Gletscher zogen und dabei von Zeit zu Zeit erfroren. – Es fehlt uns wohl an der Konsequenz. Und wenn wir den Winter ohne jeden Heizkomfort aushalten könnten, dann wären wir wahrscheinlich gar nicht adipös geworden! – Ich zieh mir lieber die dicken Socken an und kuschele mich in die Wollecke und drehe am Radiator die Danfoss-Schraube etwas weiter auf… Das Schlottern ist meine Sache nicht, tut mir leid.
Lieber Herr von Grüniger
Nein, das Schlottern ist auch meine Sache nicht. Aber, wieviel mehr Kalorien verbraucht denn nun der Körper, wenn er sich anstatt von 15 grad Celsius von -2 Grad her erwärmen muss? Und wie steht es beispielsweise dann, wenn man in der Kälte Sport treibt? Durch die Bewegung friert man ja bald nicht mehr. Kann man also im Winter wirklich besser abnehmen als im Sommer, was ich netürlich sehr hoffe? Ich bin gespannt auf Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse
J. Schenk