26/11 Angst vor dem Arztbesuch?
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:25 |
Das ist eine traurige Studie, aber ihr Resultat deckt sich mit manchen Aussagen, die wir am SAPS-Beratungstelefon zu hören bekommen: Es gibt immer noch zu viele Ärzte, die dem Phänomen Übergewicht und Adipositas rat- und hilflos gegenüber stehen.
An der University of California hat ein Forscherteam rund 500 Frauen befragt mit einem BMI zwischen 25 und 122… also von „leichtem Übergewicht“ bis zu „Mega-Adipositas“. Wie die Obesity Society berichtet, hat die Studie gezeigt, dass übergewichtige Frauen ihre Termine zur Krebsvorsorge beim Gynäkologen oft lange hinauszögern oder ganz ausfallen lassen.
Die befragten Frauen gaben an, dass sie fällige Termine für Vorsorgeuntersuchungen immer wieder hinausschieben, obwohl ihnen bewusst ist, wie wichtig diese wären und obwohl sie über die Krebs-Thematik informiert und sogar persönlich besorgt sind. – Als Grund für ihr Zögern erzählten die Frauen von entwürdigenden und demütigenden Erfahrungen bei früheren Arztbesuchen. Anstatt sich um den wirklichen Grund ihres Besuchs zu kümmern, hätten die Mediziner sie vor allem auf ihr Übergewicht angesprochen. Besonders verletzt fühlten sich jene Frauen, die bereits mehrmals und erfolglos versucht hatten, abzunehmen.
Eine Kontroll-Untersuchung an über hundert Spitälern und Kliniken zeigte, dass viele Mediziner bei der Behandlung von adipösen Patientinnen ihrerseits Probleme haben, wobei fehlende Erfahrung im Vordergrund stand, neben der Schwierigkeit, betroffene Patientinnen an geeignete Therapiemöglichkeiten zu überweisen. – Es besteht nach wie vor Grund zur Annahme, dass dieser Befund sich nicht nur auf Amerika beschränkt.