12/10 Schlechte Chancen
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 21:28 |
Grad, wo ich mich besser zu fühlen beginne, holt mich die Wissenschaft wieder ein: Eine neue Studie aus Australien, gestern publiziert, stellt nach Untersuchung von 2’400 Patienten fest, dass Menschen mit einem BMI über 40 sechsmal häufiger an Speiseröhrenkrebs erkranken als Menschen mit Normalgewicht. Und zwar aus ganz unterschiedlichen Gründen. Zum einen hätten dicke Leute eher Reflux, also ein Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre (was u.a. daher kommen mag, dass sie übergewichtig sind, weil sie regelmässig zu viel essen), zum andern aber produziert das im Überfluss vorhandene Fettgewebe bestimmte Hormone, welche das Zell-Wachstum fördern und das Absterben von Zellen verzögern… was wiederum im Effekt die Krebsbildung erleichtert.
Wenn Abnehmen angesagt ist, geht es also über die bekannten und vertrauten Faktoren des metabolischen Syndroms hinaus auch um Risiken, die sich uns viel diskreter und doch nicht minder bedrohlich anschleichen. – Vor diesem Hintergrund wird mir auch klar, warum mich die behandelnde Stationsärztin gestern vor der Entlassung aus dem Spital noch zur Ultraschall-Untersuchung geschickt hat: Sie wolle nur sicher sein, sagte sie, sie hätte da bei der Eintrittsvisite etwas ertastet, was sich wie eine vergrösserte Lymphdrüse anfühlte, und man könne nie wissen… – Das Resultat der Untersuchung war dann glücklicherweise negativ: keine Anzeichen, alles normal. Vielleicht müsste ich sagen: noch. Sechs zu eins. Der Versuch, abzunehmen bleibt angesagt.