23/10 Max macht mobil
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:40 |
Trainer Max, der mich zuweilen von den Plakatwänden und aus dem TV-Kasten so heimtückisch anfeixt, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, ohne etwas getan zu haben, hätte heute seine Freude an mir gehabt. Dabei ist es ja gar nicht meine Aufgabe, ihm Freude zu bereiten, denn die Sache läuft eigentlich umgekehrt: er steht in meinen Diensten, denn er wird von „meiner“ Krankenkasse finanziert bzw. also letztlich von mir selber bezahlt.
Ich habe mich heute unter manchem Aspekt gesundheitsförderlich verhalten. Früh am Morgen bin ich nach Bern gereist, an eine Informationstagung des Bundesamtes für Gesundheit, wo wir über zahlreiche Projekte aufdatiert wurden, die der Übergewichts-Prävention dienen. Am Nachmittag liessen wir uns innerhalb des Ernährungs-Netzwerks Nutrinet orientieren über aktuelle Fragen aus dem Bereich der Lebensmittelforschung an unseren Hochschulen und es war absolut faszinierend, zu erfahren, was alles unternommen wird, um mehr zu wissen darüber, wie einzelne Nahrungsmittel auf uns wirken, wenn wir sie konsumieren.
Am späteren Nachmittag dann wieder zurück in Zürich: Teilnahme an der jährlichen Tagung des Institutes für Sozial- und Präventivmedizin, bei der es diesmal um die Gesundheitsvorsorge in Firmen und Betrieben ging, diskutiert anhand von konkreten Modellen, die sich in der Praxis bewährt ahben, etwa im Forschungslabor von IBM, wo die künftigen Nobelpreisträger ausgebrütet werden. – Ja, und am Abend dann ein Fussmarsch durch die Stadt, ins Theater, ein Kabarett-Programm mit dem Komödianten Erich Vock, bekannt als das Ricola-Männchen, das weltweit um die Anerkennung des Schweizer Urheberrechts auf der Erfindung kämpft. Und ich bin hin- und hergerissen in meinen Empfindungen. Soll ich mich freuen, dass da ein junger Mensch die uralten Cabaret-Formen wieder aufleben lässt, über die wir uns schon in den 60er Jahren mokiert hatten..? So zeitlos, dass ein Teil des Publikums quietscht vor Vergnügen… was will man mehr? Eine professionelle Darbietung, die sich als solche goutieren lässt. Und wenn man kräftig klatscht, so hat man die Bewegung, die der Trainer Max mit drohender Miene fordert. Was will man mehr?