21/1 BYO
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:12 |
…das ist Englisch und die Abkürzung für Bring Your Own (bring dein eigenes…) – gemeint ist: Getränk. Und die Idee, die dahinter steht, bezieht sich auf Nachtlokale, Clubs, in denen junge Menschen sich bei viel Musik die Seele aus dem Leib toben. Ein Beitrag in der TV-Sendung Schweiz aktuell hat mich auf das Phänomen aufmerksam gemacht.
Nicht wenige Junge dröhnen sich, um übers Weekend aus dem Alltagsstress zu entfliehen, gerne mit Alkohol zu. Weil dieser aber in Clublokalen meist seinen Preis hat, ist man schon länger dazu übergegangen, sich den Stoff vorgängig beim Discounter möglichst billig zu beschaffen und sich einen happigen Pegel schon anzutrinken, ehe man überhaupt das Lokal betritt. So ist für Hochstimmung gesorgt und die Kosten lassen sich in Grenzen halten. Folge war allerdings, dass sich zerdepperte Flaschen als Scherbenspur durch die ganze Ortschaft zogen, bis vor den Club, in dem man sich nur noch den Rest zu geben brauchte.
Findige Leute sind auf den Gedanken gekommen, man könnte der Umwelt diese Belastung ersparen, wenn die Jungen sich mit ihrem eigenen Sprit nicht schon draussen, sondern erst im Lokal drinnen volltanken könnten. Und schon war das BYO-Konzept geboren, wie es z.B. im luzernischen Kriens im Club Der Froschkönig praktiziert wird. Die Umwelt bleibt sauber, die Scherben im Lokal und die Kids auf der Strecke… möchte man meinen, wenn man die Aussagen in den Interviews sieht und hört. Eines wird sogleich klar: dank der Tatsache, dass der Sprit beim Discounter viel billiger ist als am Tresen, wird heftig mehr gesoffen. Das sagen die Jungen mit Begeisterung.
Wenn ich nun von diesem jugendlichen Trinkverhalten auf das allgemeine menschliche Essverhalten schliesse, dann wird die Gleichung „billig = mehr!“ evident: je billiger gewisse Produkte in umso grösseren Portionen angeboten werden, umso mehr wird davon gefuttert, vertilgt, verschlungen, heruntergespachtelt, verdrückt, geschluckt… und da dieses Billigfutter in der Regel auch fettreich, salzig und kaloriendicht ist, bleibt der Speck dort kleben, wo er zum Problem für die Gewundheit wird. BYO – Buy Your Overkill…