20/4 Nachlese
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 22:07 |
Grosses Abschiednehmen am Morgen, nach dem gebrochenen Fasten, und letzte Ermahnungen seitens des Ärztepaares, den Vorsätzen treu zu bleiben und die Gesundheit im Auge zu behalten. Die Messung des Gewichts zum Abschluss hat für viele eine positive Überraschung gebracht: was sie am Körper während der Woche als Erleichterung und Entspannung im Hosen- oder Rockbund verspürt haben, das schlägt sich nun in Kilo und Gramm auf der Skala der Waage nieder.
Mein Schock war gross: die Differenz zwischen Eintritts- und Austritts-Gewicht betrug nahezu sieben Kilo! Auch wenn es keinen offiziellen Wettbewerb unter den Teilnehmenden gab, so hatte ich doch alle Mühe, zuviel Lob abzuwehren, denn jede Reduktion muss ja in Relation gesetzt werden zum Ausgangsgewicht und zudem, das musste ich immer wieder betonen, ist es grundsätzlich gar nicht gut und erstrebenswert, in zu kurzer Zeit zu viel abzunehmen! Das hatte ich am eigenen Leib oft genug erfahren. – Zuhause dann die tröstliche Gewissheit: meine eigene Waage zeigt nur knapp 5 kilo Differenz. Trotzdem.
Die Woche hat mir gute menschliche Kontakte eingebracht und eine ganz wichtige Erkenntnis bestätigt, die man nur allzu gern verdrängt: Gewichtskontrolle ist eine knallharte Sache und wer auf Dauer Erfolg haben will, der kommt nicht darum herum, sich nachhaltig und gezielt einzuschränken, wenn nicht nur abgenommen sondern das neue Gewicht auch gehalten werden soll. Auch wenn uns das schmerzt und nicht in den Kram passen will, so gilt es eben doch ganz gezielt auf gewisse Vorlieben und Gewohnheiten zu verzichten, an die man sich gewöhnt haben mag. Das habe ich spätestens in dem Moment realisiert, als ich vor der Entscheidung stand, ob ich mir nun eine Mittagsmahlzeit bereiten solle oder nicht… Während der Kur hatten wir konsequent nur am Morgen und am Abend gegessen und die Empfehlung lautete, wenn immer möglich weiterhin nur zweimal täglich zu essen. Das fällt im organisierten Gruppenverband untger Leidensgenossen relativ leicht, wird aber zu einer bösen Herausforderung, wenn man auf sich selber gestellt ist.
Heute habe ich mich noch daran gehalten und am Abend eine Portion Spargeln (mit magerer Vinaigrette) doppelt genossen… Jetzt kommt es darauf an, wie lang ich die Konsequenz halten kann. Daumen drücken!
Ich habe selber 10 Tage gefastet mit selbst hergestellten Fruchtsäften, Schleim- und Gemüsesuppen, bevor ich eB beigetreten bin. Abgebrochen habe ich auf Geheiss meines Hausartzes wegen einer gesundheitlichen Störung, welche immer noch nicht behoben ist. Ob das Fasten der Auslöser war oder ob ich auch sonst Probleme bekommen hätte weiss ich leider nicht, habe jedoch demnächst einen Termin im Stoffwechselzentrum der Hirslandenklinik und hoffe auf mehr Erkenntnis. Ich habe schon mehrmals gefastet, vor 15 Jahren sogar 20 Tage und damals 12 kg (70 kg bei 176 cm gross) abgenommen während des Fastens täglich 1 km geschwommen und mich blendend gefühlt. Mein damaliges Idealgewicht hatte ich ein halbes Jahr gehalten mit gesünder und weniger Essen, doch war ich damals noch nicht bereit die Ernährung dauerhaft umzustellen. Jo, jo’s stellten sich ein. Nun denke ich, dass ich mit eB dauerhaft abnehmen werde, jedoch nie mehr so essen kann wie vorher. Auch bin ich mir bewusst, dass der Grundumsatz sinken wird und es kann durchaus sein, dass ich z.B nur 1’500 Kal ein Leben lang essen darf, um nicht zuzunehmen. Es würde mich sehr interessieren wie Ihre Geschichte des Abnehmens verlaufen ist, auch die Seiten, welche man sich selber nicht einzugestehen wagt. Für Ihre weitere Gewichtsreduktion wünsche ich Ihnen viel Erfolg!
Ich dachte mir, es sei wichtig regelmässig zu essen und keine Mahlzeiten auszulassen. Jetzt schreiben Sie aber etwas ganz ganz anderes. Wie wurde es in ihrer Fastenwoche erklärt, dass Mensch nur noch zwei Mahlzeiten zu sich nehmen soll.
Neugierige Grüsse
Jacqueline
Über die „richtige“ Anzahl von Mahlzeiten am Tag gehen die Meinungen auch unter Fachleuten weit auseinander und die Empfehlungen sind nicht eindeutig. Die eine Fraktion schwört auf „fünf kleine Mahlzeiten, regelmässig über den Tag verteilt“, so dass kein Hungergefühl aufkommen könne. Andere empfehlen „drei Mahlzeiten zu fixen Zeiten“ und möglichst kein Naschen zwischendurch.
Seit einiger Zeit wird von gewissen Experten die „Zwei-Mahlzeiten-Theorie“ propagiert. Sie geht davon aus, dass der Körper so lange nicht auf seine Fettdepots zurück greift, als er „frische Ware“ zu verdauen und zu verbrennen hat (das gilt in besonderem Masse auch bei Alkohol-Konsum). Das Konzept „Die 7 Stufen“ des österreichischen Adipositas-Spezialisten Dr. med. Babak Bahadori geht in diese Richtung, ausgehend von der Erforschung der Wirkungsweise des rituellen Fastens Ramadan in orientalischen Kulturen.
Vielfach ist es so, dass der Mensch heute nicht isst, weil er Nahrung „braucht“ (bzw. weil er Hunger hat), sondern weil er an fixe, ritualisierte Essenszeiten gewohnt ist. Wer seine Lebens-, Essens- und Bewegungsgewohnheiten so verändern will, dass er wirksam Gewicht reduzieren kann, der muss eine Lösung finden, die seinen persönlichen Bedürfnissen am besten entgegenkommt und die sich optimal in seinen Alltag integrieren lässt, Zudem sollte auf die Nacht möglichst leicht und tendenziell kohlenhydrat-arm gegessen werden.