5/7 In Nachbars Garten
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 23:02 |
Kirschbäume hat er keine, dafür Holunder en masse, dessen Blüten er zu Sirup verarbeitet. Der wiederum, gemischt mit Mineralwasser und Bier, ergibt ein erfrischendes Panaché. Weil er nun schon 30 Jahre in seinem Haus wohne, liess uns der Nachbar wissen, veranstalte er ein Gartenfest, zu dem die Nachbarn und Nachbarinnen eingeladen seien. Da auch wir seit 28 Jahren in der Nachbarschaft wohnen, sagten wir gerne zu. Und es wurde eine gediegene Party in einem langsam eindunkelnden privaten Romantik-Park, den man überall hätte vermuten können, am wenigstens wohl in der nördlichen Agglomeration von Zürich.
Ein einfaches und doch erlesenes Büffet, zu dem viele Nachbarinnen ihr kulinarisches Können beigesteuert haben. Aber auch der Gastgeber und seine Familie haben keine Mühe gescheut, es uns angenehm zu machen. Das Spannende an diesem Abend: einen Teil der Gäste kennt man schon persönlich. Einen weiteren Teil kennt man vom Sehen, hat aber nie richtig gewusst, wo sie einzuordnen sind. Am Ende des Abends weiss man mehr, sogar einige Namen haben sich eingeprägt.
Es sind wieder die Versuchungen, wie sie bei jedem geselligen Essen auftauchen, wenn man sich immer wieder selbst bedienen kann, weil es so lecker ist und weil die andern auch… Aber ich bin stolz, dass ich mir Grenzen setzen konnte, ohne zu übertreiben. Man spricht unausweichlich auch vom Abnehmen, am Tisch. Und davon, dass es demnächst in die Ferien geht. Und auch davon, dass der Vorsatz, in diesen Ferien endlich einige Kilos abzunehmen, wohl einmal mehr nicht eingelöst werden wird. Denn dagegen sprechen schon die Kosten pro Woche, die man im voraus bezahlt hat.
Aber bald ist das Thema verlassen und vergessen, der Gedankenaustausch geht seinen Weg, man frischt alte Bekanntschaften auf und knüpft neue und merkt dabei: Geselligkeit ist eine Dimension des menschlichen Wohlbehagens, die nicht gering gechätzt werden darf. Danke, dass wir kommen durften.