17/7 Grillen-Frass
Kategorie: Allgemein Von Heinrich von Grünigen um 17:15 |
Das hat uns noch gefehlt. Nicht, dass es schon schwierig genug ist, das „Richtige“ zu essen, jetzt erhält die Frage der korrekten Verpflegung noch eine zusätzliche, quasi dritte Dimension: die der Geschlechter. Natürlich wissen wir, dass jemand, der in der Nacht plötzlich Heisshunger auf Essiggurken mit Erdbeerkonfitüre hat, mehrheitlich weiblich und schwanger sein muss… aber das ist überlieferter Volksglaube und hat nichts mit exakter Wissenschaft und Forschung zu tun. Diese kommt zu folgendem Befund:
Frauen und Männer brauchen nicht die gleiche Nahrung. Das hat ein Forscher-Team in Australien herausgefunden. Man weiss, dass die Ernährung sehr entscheidned sein kann für Wohlbefinden und Gesundheit, für die Lebensdauer und auch für die Reproduktionsfähigkeit, aber es zeigt sich jetzt, dass Männer und Frauen eine unterschiedliche Art von Ernährung benötigen, damit es ihnen wirklich gut geht.
Herausgefunden hat man das bei einer Studie an Schwarzen Feld-Grillen, wobei sich zeigte, dass Grillen-Weibchen und Grillen-Männchen die Zusammensetzung ihres Futters aus den Bestandteilen Kohlenhydrate und Eiweiss ganz unterschiedlich wählten um so das Optimum für ihre Entwicklung und ihre Lebenszeitspanne zu erreichen. – Was für die Grillen gilt, müsse – mutandis mutatis – auch für die Menschen gelten, meinen die Forscher. Obwohl die kulinarischen Vorlieben bei beiden Geschlechtern weitgehend übereinstimmten, gebe es doch je nach Lebensabschnitt deutlich unterschiedliche Bedürfnisse, die sich vor allem in der Zeit vor und nach der Geburt eines Kindes bei den Frauen klar abzeichne, da in dieser Phase mehr Energie und und Protein benötigt würden. Vielleicht, so vermuten die Forscher, seien die Nahrungsbedürfnisse zwischen Frauen und Männern viel unterschiedlicher, als man das bisher angenommen habe… und vielleicht hätte sich im Lauf de Zeit eine Art Kompromiss eingestellt, nur weil man in der Regel gemeinsam aus der selben Pfanne isst… Auch bei den Grillen war eine ähnliche Tendenz der Angleichung im Essverhalten beobachtet worden.
Wenn dem so ist, dann können wir wohl damit rechnen, dass die Lebensmittelindustrie über kurz oder lang interessante neue, gender-spezifische Produkte in die Regale stellt: Nur-für-Frauen und Nur-für-Männer… Coca-Cola hat ja schon den Anfang gemacht mit der geschlechter-gerechten Werbung für Coca-Cola Light und Coca-Cola Zero. Und in der Kosmetik-Branche funktioniert die Geschlechter-Trennung schon lange. Fragt sich bloss: was essen dann die Nicht-Heteros?